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Norbert Kelch sammelt keine Kronkorken mehr Rekordversuch vorbei: "Ich muss aufgeben"

Von Josephine Schlüer 08.08.2009, 08:15

Norbert Kelch wollte mit den meisten gesammelten Kronkorken im Guinness Buch der Rekorde stehen. Dafür hat er vier Jahre lang gesammelt. Doch jetzt musste er aufgeben.

Wernigerode. Norbert Kelch wollte den Weltrekord im Kronkorkensammeln brechen und damit Aufnahme in das Guinness Buch der Rekorde f nden. Vier Jahre lang hat er dafür die Blechverschlüsse gesammelt. Zuletzt waren es insgesamt 770 000 Stück. Tatkräftig unterstützt wurde er dabei von den Volksstimme-Lesern ( wir berichteten ).

Doch dann erhielt er die Nachricht : Die Chancen, sein Ziel zu erreichen, gehen gegen Null. Das weiß er von Mitstreitern aus Bayern, die das selbe versuchten, aber ebenso scheiterten. Und das, obwohl sie schon über eine Million Verschlüsse gesammelt hatten. Anderswo sollen schon über drei Millionen zusammengekommen sein.

Norbert Kelch zieht die Konsequenzen und gibt auf. Und so befreite der Wernigeröder das Grundstück seiner Familie von den Bergen aus Blech. Eine Firma aus Vienenburg stellte dem 19-J ährigen einen Baucontainer zur Verfügung. Dieser stand am Ende der Aufräumaktion bis oben hin voll mit Kronkorken zur Abholung bereit. Unterstützung beim Beladen erhielt er aus dem Freundeskreis. Auch sein Großvater Günter Kelch half, denn Norbert selbst konnte nicht mit anpacken. Am Wochenende zuvor hatte er sich beim Fußballspielen das Schlüsselbein gebrochen.

" Jetzt, wo die Aktion vorbei ist und ich zurückblicke auf die vielen Stunden Arbeit, muss ich sagen, dass ich keine davon bereue ", verrät der Wernigeröder. Als schönste Erlebnisse in der langen Zeit sehe er die Bekanntschaften mit den vielen netten Volksstimme-Lesern und anderen Sammlern. " Nie hätte ich geglaubt, dass dieses Hobby auf derartig hohe Resonanz im Harz stößt. " Das habe ihn sehr beeindruckt, und für diese Erfahrung sei er dankbar. Jedoch ganz könne er sich von den Kronkorken nicht trennen. Er sammelt weiter, aber nur noch verschiedene. " Vielleicht ist es ja noch möglich, dass eines Tages die größte Sammlung solcher Stücke aus Wernigerode kommt ", blickt Norbert Kelch in die Zukunft. Doch dieses Ziel gehe er jetzt wirklich ganz langsam und entspannt an.

Der 19-J ährige ist gleichermaßen enttäuscht, aber auch froh, denn nun bleibt mehr Zeit für andere Hobbys, Familie und Freunde. Der Wernigeröder abschließend : " Ein Zertif kat vom Guinness Buch präsentieren zu können, hätte mir an dieser Stelle besser gefallen, aber es fällt mir nach der ganzen Aktion leicht zu sagen : Ich bin stolz, ein Harzer zu sein. "