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1. Harzer Ultimate Frisbee Turnier Vom Strandspiel zum organisierten Sport

Von Manja Nowitzki 05.06.2009, 05:02

Wernigerode. Die flache Scheibe saust über die Wiese. Mit einem Hechtsprung sprintet ihr ein Mitspieler entgegen. Vergeblich. Der gegnerische Spieler war schneller. Angriff abgeblockt.

" Ultimate Frisbee " ist nichts für Langsame. Soviel wird schnell klar, wenn die Studenten der Hochschule Harz immer Mittwochabend auf dem Rasen hinter der Rektoratsvilla trainieren. Vom Strandspiel hat sich Frisbee mittlerweile zu einem organisierten Sport mit rund 100 Vereinen in Deutschland entwickelt. Einer davon ist die Mannschaft der Hochschule.

Daniel Dittmar trainiert die rund 20 Studenten in Wernigerode. " Ich habe das Spiel zum ersten Mal bei einem Turnier in Berlin erlebt ", erzählt der 31-Jährige. Der " Spirit of the Game ", also der Geist des Spiels, überzeugte ihn. " Das ist die einzige Sportart auf Wettkampfniveau, die ohne Schiedsrichter auskommt. " Wird gefoult, klären einzig die beteiligten Spieler die Situation. Aber dazu kommt es selten, denn Frisbee ist ein Sport, der gänzlich ohne Körperkontakt auskommt.

Das ist das Erste, was Dittmar den Studenten beibringt. Entspannt bleiben und doch taktisch vorgehen. Wie gut sie in den vergangenen Monaten trainiert haben, wird sich morgen ab 9 Uhr zeigen. Auf dem Sportplatz Am Gießerweg bestreiten " Hearts of Fire ", so nennen sich die Wernigeröder, ihr erstes Turnier vor heimischem Publikum. Für einige von ihnen ist es überhaupt das erste. Zehn Mannschaften haben ihre Teilnahme zugesagt. Aus Leipzig, Jena, Göttingen, Braunschweig kommen sie zum 1. Harzer Ultimate Frisbee Turnier in die bunte Stadt. Dazu plant Dittmar ein Jedermann-Team. Wer Lust hat, auch mal die Scheibe zu werfen, kann einfach vorbeikommen.

So hat Daniel Dittmar vor drei Jahren angefangen zu spielen. Regeln, Taktik, Rhythmus hat er sich alles selber erlesen und beigebracht. Er ist immer wieder zu Turnieren gefahren, hat mitgespielt und Erfahrungen gesammelt. Allerdings sind seine Tage als Trainer gezählt. Im August packt der Sport- und Skandinavistik-Absolvent gemeinsam mit Freundin und Sohn die Koffer. Eine 180-Seelen-Gemeinde in Norwegen wird die neue Heimat. " Frisbee ist fast der einzige Wehrmutstropfen. Ich gehe, wenn die Mannschaft gerade auf einem so guten Weg ist. " Doch ein Nachfolger hat sich bereits gefunden. Auf der Wiese hinter der Rektoratsvilla wird also auch in Zukunft die Scheibe fiegen. Mehr Infos gibt es beim Hochschulsport :

www. hochschulsport @ hs-harz. de