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Ein Ausfugsziel nicht nur für Christen Huysburg erstrahlt in früherem Glanz

Von Dieter Kunze 11.04.2009, 05:31

15 Jahre wurde die Huysburg von umfangreichen Bauarbeiten geprägt. Nach der Wiederherstellung des Südfügels hat das alte Klosterquadrum drei Viertel seiner ursprünglichen Gestalt zurückerhalten und dürfte 2009 als eine Perle an der Straße der Romanik noch mehr Besucher anlocken.

Huysburg. Das Benediktinerkloster wurde im Jahr 1080 gegründet und hatte Bestand bis 1804. Seit 1972 lebt auf der Huysburg wieder eine kleine Mönchsgemeinschaft. Der Nordfügel des alten Klosters wurde zuerst hergerichtet, und 1997 konnten die Mönche dort einziehen. Der Westfügel, der im 19. Jahrhundert komplett abgerissen wurde, wurde neu erbaut und 2007 mit Klosterpforte und Räumen für die Seelsorge belebt. Im gleichen Jahr wurde der Ausbau der barocken Gebäude rechts und links des Eingangstors als Gästehaus vollendet, das nach dem ersten Abt der Huysburg " Ekkehard-Haus " benannt ist.

Im vergangenen Jahr standen dann die Sanierung des Südfügels mit dem romanischen Saal und dem Klostercafé für den Empfang der Besucher im Mittelpunkt. Anschließend wurde ein Treppenhaus für den Zugang zum romanischen Saal mit Büroräumen und weiteren Gästezimmern errichtet und so der Südteil des alten Klosterquadrums in der ursprünglichen Länge wiederhergestellt. In diesem Jahr sollen weitere Arbeiten wie die endgültige farbliche Gestaltung des Romanischen Saales, die Ausstattung der Räume und die Herrichtung der Außenanlagen folgen. " Rund 8, 5 Millionen Euro wurden in den vergangenen Jahren in diese Vorhaben investiert ", erklärt Benediktiner-Bruder Jakobus Wilhelm.

Die Huysburg bildet mit der Abtei St. Matthias in Trier eine gemeinsame benediktinische Mönchsgemeinschaft. Zurzeit leben acht der insgesamt 29 Mönche im Kloster Huysburg. " Für unseren Lebensunterhalt sorgen wir hier selbst ", betont Bruder Jakobus. Die Mönche haben ein breites Aufgabenspektrum : In der Pfarrseelsorge werden 16 Dörfer nördlich des Huy, in denen rund 1000 Katholiken leben, betreut. Das Gäste- und Tagungshaus sowie der Empfang der Tagesbesucher sind weitere Aufgaben. 17 Mitarbeiter, darunter fünf Auszubildende, kümmern sich um die Gäste. Die 40 Zimmer mit insgesamt 60 Betten sind modern und zweckmäßig eingerichtet. " Bei uns sind Christen und Nichtchristen gleichermaßen willkommen ", so der geistliche Leiter.

Die Huysburg bietet aber nicht nur Besinnungstage, Exerzitien und andere kirchliche Kurse an, sondern sie steht auch Reisegruppen und Erholungssuchenden offen. Mitten im Wald des Huy kann man sich zurückziehen, am Klosterleben teilhaben und so neue Kraft für den Alltag sammeln. Für Veranstaltungen stehen drei Seminarräume mit bis zu 120 Plätzen zur Verfügung. Das Prunkstück ist dabei der im alten Glanz hergerichtete Kaisersaal. Großer Beliebtheit erfreuen sich die historischen Räumlichkeiten für Hochzeits- und Geburtstagsfeiern.

Im Sommerhalbjahr ist die Huysburg Anziehungspunkt für verschiedene Wallfahrten. Auf die Wiese im Klostergarten kommen zur Bistumswallfahrt Anfang September bis zu 5000 Besucher. Für die Jugend gibt es dort Zeltmöglichkeiten. Schließlich lockt die romanische Kirche zahlreiche Konzertbesucher an. Eine Ausstellung im romanischen Saal soll künftig über den kulturellen Hintergrund der Romanik und über Geschichte und Gegenwart des Christentums in der Region informieren.

Das neue Klostercafé, im Winter nur an den Wochenenden geöffnet, wird ab März wieder täglich von 14 bis 17 Uhr Gäste empfangen.

www. huysburg. de