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Kritik an umstrittener Fördermethode in Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen Erste Minister sagen nein zu Gas-Fracking

Von Tom Koch 03.05.2012, 03:28

Magdeburg/Halberstadt l Nicht nur BNK Petroleum aus Vancouver in Harz und Börde (Volksstimme berichtete), auch Energiekonzerne wie Wintershall, Exxon Mobil oder RWE wollen in Norddeutschland Erdgas aufspüren und fördern - mit Hilfe des Fracking-Verfahrens, das vor allem Umweltverbände ablehnen.

Gegenüber der Volksstimme erklärte der Geologe Friedhart Knolle: "Hydro-Fracking kann - wie alle Aufsuchungs- und Gewinnungsmethoden von Rohstoffen - zu erheblichen Umweltbelastungen führen." Der Experte nannte dabei vor allem das Einpressen von toxischen Chemikalien in den Untergrund. Ebenso die Gefahr, die von undichten Bohrungen und Leitungen ausgehe. Nach den Erfahrungen aus den USA, dort sind in den vergangenen 40Jahren mehr als 50000Fracking-Bohrungen niedergebracht worden, seien auch in Norddeutschland negative Folgen für das Trinkwasser nicht auszuschließen, so Knolle.

Allerdings, Fracking müsse nicht zwangsläufig und nicht immer massive Umweltprobleme zur Folge haben. Es gelte, aus den Fehlern in den USA zu lernen.

Unterdessen wächst vor allem in Niedersachsen die Kritik an den Plänen der Energiekonzerne. Der Wolfenbütteler Kreistag verabschiedet eine Resolution dagegen, Kritik wird auch in Wolfsburg, Vechta und Verden laut. Der nordhessische Kreis Kassel lehnt ebenso per Kreistagsvotum Fracking ab. Unterdessen reagieren erste Landesregierungen auf diese Ablehnung ihrer Bevölkerung.

Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen haben ein Pilotprojekt für Fracking zur Erdgasförderung abgelehnt. Nachdem eine vom Energiekonzern Exxon Mobil in Auftrag gegebene Studie dieses Projekt empfahl, sprach sich NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) gegen die Methode zur Erdgasförderung aus. Hessens CDU-Umweltministerin Lucia Putterich erklärte: So lange die Ungefährlichkeit der Fracking-Methode nicht belegt ist, wolle sie keine BNK-Anträge zur Gaserkundung bearbeiten.