1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. "Spielball liegt jetzt im Feld der Verwaltung"

Stadträte stimmen für Einheit-Papier und Zuschauertribüne Unter den Zindeln "Spielball liegt jetzt im Feld der Verwaltung"

Von Tom Koch 11.12.2012, 01:31

Zwei Sportthemen haben den Wernigeröder Stadtrat passiert. Auch wenn bis zur Verwirklichung beider Projekte noch Monate vergehen werden, die Vorfreude über das Einheit-Papier und auf den Bau der Zuschauertribüne Unter den Zindeln ist groß.

Wernigerode l Der Fußballclub Einheit soll seine Sportstätte übertragen bekommen. Nach dem Willen der Wernigeröder Stadträte werden der Oberbürgermeister und die Vereinsführung einen Erbbaupachtvertrag unterzeichnen, geplant ist das im Januar.

In nichtöffentlicher Ratssitzung ist zudem beschlossen worden, dass die Kicker aus Hasserode einen finanziellen Zuschuss erhalten: 60Prozent jener Kosten, die für den Neubau eines sogenannten Sozialgebäudes anfallen. Allerdings ist diese Förderung auf 618000Euro begrenzt, und von dieser Summe werden 97000Euro abgezogen, die für Planungsleistungen bereits bezahlt worden seien, informierte Rathaussprecher Andreas Meling auf Volksstimme-Nachfrage.

Einheit-Vize Alsleben: Investition in die Zukunft

"Wir freuen uns, dass unsere jahrelangen Bemühungen offensichtlich Erfolg haben werden", sagte Lars Alsleben. Sowohl die Unterstützung der Stadträte als auch deren Vertrauen in die Vereinsführung des Fußballclubs Einheit begrüße er ausdrücklich, so der Vize-Präsident. Seit langem planen die Hasseröder ein Gebäude mit Umkleidekabinen, Wasch- und Duschräumen sowie Toiletten zu errichten, die dem heutigen Standard entsprechen und nicht den "Charme" aus frühen DDR-Zeiten aufweisen. Für den 302Mitglieder zählenden Club - davon die Hälfte Kinder und Jugendliche - spielen drei Herren- und sieben Jugendmannschaften. Alsleben: "Für uns bedeutet der Neubau eine lange überfällige Investition für unsere Vereinsjugend, für die Zukunft." Ähnlich positiv, jedoch genauso noch etwas vage, ist das zweite sportliche Ratsprojekt: Die marode Turnhalle Unter den Zindeln.

Gemeinsamer Offener Brief von Hand- und Floorballern

CDU-Stadtrat Michael Wiecker hatte als Präsident des Wernigeröder Handballvereins und im Namen der Floorballer des Sportvereins Rot-Weiß einen Offenen Brief an die Stadtverwaltung überreicht. Darin sprechen sich beide Sportvereine vehement für ein Bauprojekt aus, das nicht nur die Sanierung der rund 40Jahre alten Sportstätte umfasst. Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) kündigte an, er wolle sich im nichtöffentlichen Sitzungsteil zum Thema äußern.

Laut Andreas Meling, habe es dort im Sinne Wieckers "eine politische Willenbekundung" gegeben. Nach Volksstimme-Informationen eine erfolgreiche Probeabstimmung für einen Zuschauerbereich mit bis zu 700Plätzen. 500000Euro sollen dafür aus der Stadtkasse bereitgestellt werden. Sollte diese Summe nicht ausreichen, müsste der Stadtrat dann über einen "finanziellen Nachschlag" entscheiden, so Meling.

Michael Wiecker: "Wir haben jetzt die große Chance auf den ersten Hallenneubau in Wernigerode seit der Wende." Ein Projekt nicht für Touristen und nicht in Schierke, "für unsere Sportler, für die Wernigeröder und das mitten in der Kernstadt", betonte der Handballpräsident. Neben einer Tribüne sollten auch Garderobe, Gastronomie-Angebote und ein Sponsorenbereich zum Projekt gehören - so wie es heute üblich sei. Der Hallenneubau sei so zentral in Wernigerode gelegen, zwischen HSB-Westerntorbahnhof und Fußgängerzone, dass dort außer dem Brahms-Chorfestival auch viele weitere kulturelle Veranstaltungen stattfinden können.

Wiecker: "Wir Sportler haben die Unterstützung aller Ratsfraktionen erhalten. Der Spielball liegt jetzt im Feld der Verwaltung."