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Am Montag begann das Abpumpen - Feuerwehren aus der Verbandsgemeinde im Einsatz Nach Hochwasserfluten fürchten Heinrichsberger jetzt das Drängwasser

Von Burkhard Steffen 18.06.2013, 03:21

Heinrichsberg l Der lang gezogene Scheitel des Elbe-Hochwassers hat Heinrichsberg passiert. Die Deiche haben gehalten. Doch jetzt kommt das Drängwasser. Am Montag begann eine Pumpaktion, um den Wasserstand auf den Straßen und in den Kellern zu reduzieren.

Nach jedem Hochwasser kämpfen die Heinrichsberger mit dem Drängwasser. "Etwa 80 Prozent aller Haushalte sind betroffen", schätzt Bürgermeisterin Bettina Seidewitz (CDU) ein. Das Wasser steigt in den Kellern und auf den Grundstücken derzeit etwa zwei Zentimeter pro Tag.

Die Gartenstraße und der Schmiedeweg stehen schon rund einen halben Meter unter Wasser. Der Lange Zug, die Heinrichsberger nennen ihren Dorfteich auch den "Langen Toch", hat seine Wasserfläche vervielfacht.

Die Wasserwehr der Verbandsgemeinde Elbe-Heide unterstützt die Heinrichsberger im Kampf gegen das Drängwasser. Am Montag startete eine groß angelegte Pumpaktion. "Die Löschfahrzeuge der freiwilligen Feuerwehren aus Burgstall und aus Neuenhofe sind mit Vorsatzpumpen ausgerüstet. Beide Wehren sind in Heinrichsberg und pumpen das Drängwasser ab", informierte Thomas Schmette. Der Verbandsgemeindebürgermeister ist auch Leiter der Elbe-Heide-Wasserwehr.

"Die Pumpen der beiden Einsatzfahrzeuge schaffen es, pro Minute 1600 Liter Wasser abzupumpen", erklärten die Feuerwehrleute Karl-Heinz Thieme aus Burgstall sowie Liane Kull und Ingolf Quaschny aus Neuenhofe. Über Schlauchleitungen wird das Wasser dann in Richtung Deich und darüber hinweg in die Elbe gepumpt. "Der Wolmirstedter Wasser- und Abwasser-Zweckverband hat uns außerdem eine Hochleistungspumpe zur Verfügung gestellt. Damit können wir weitere bis zu 5000 Liter pro Minute abpumpen", so Thomas Schmette.

Und noch ein weiteres Aggregat sollte gestern zum Abpumpen installiert werden. "Im Haushalt der Gemeinde Loitsche-Heinrichsberg sind Mittel eingestellt, um Pumptechnik für den Drängwasserfall anzuschaffen. Der Hersteller dieser Technik aus Hannover-Langenhagen leiht uns für den Zeitraum von vier Wochen eine Hochleistungspumpe aus, die ebenfalls bis zu 5000 Liter pro Minute schafft", freute sich Thomas Schmette über dieses Unterstützung.

Unterdessen wurde das Schlauchmaterial knapp. "An jeder Feuerwehrpumpe sowie an der Pumpe vom WWAZ sind jeweils zwei B-Schlauch-Leitungen angekoppelt, die das Wasser auf einer Länge von rund 500 Metern über den Deich in die Elbe leiten", erläuterte Thomas Nielebock, stellvertretender Verbandsgemeinde-Wehrleiter, den hohen materiellen Aufwand. "Die Feuerwehr Loitsche stellt uns ihren Schlauchtransportanhänger zur Verfügung. Der führt einige hundert Meter Schlauch mit", ergänzte Michél Jagodzinski, stellvertretender Heinrichsberger Wehrleiter.

Sängerfest bringt Spenden

Unterdessen gibt es weitere vielfältige Aktivitäten, um Spenden für die Hochwasseropfer einzuwerben. "Beim 2. Kalimandscharo-Lauf am kommenden Sonnabend wird eine Spendenbox für die Flutopfer aufgestellt", informierte Uwe Dietzmeyer vom Organisationskomitee. Der Gemischte Chor Colbitz sammelte bei seinem Sängerfest zum 60-jährigen Bestehen Spenden in Höhe von 971,50 Euro ein, die, auf 1000 Euro aufgestockt, auf das Spendenkonto des Paritätischen und der Investitionsbank überwiesen wurden.