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Nachdem zahlreiche Fische gestorben sind, soll die Gemeinde jetzt handeln Kiesloch ist tot: Angler fordern von der Gemeinde Unterstützung

Von Constanze Arendt-Nowak 26.07.2013, 03:10

Durch falsches Handeln hat das Kiesloch bei Heinrichsberg nach dem Hochwasser Schaden genommen. Die Angler, die das Gewässer betreuen, fordern jetzt, dass die Gemeinde die Wiederbelebung des Sees unterstützt.

Loitsche/Heinrichsberg l Der Einsatz am letzten Wochenende im Juni, bei dem am Heinrichsberger Kiesloch die Fische gerettet werden sollten, ist den Loitscher Anglern noch lebhaft in Erinnerung. Zahlreiche tote Fische - darunter ein 90 Zentimeter langer Aal und ein 1,10 Meter großer Graskarpfen - mussten geborgen werden. Durch Ab- und Zurückpumpen des Wassers wollten die Angler gemeinsam mit der Feuerwehr den Sauerstoffgehalt im Gewässer erhöhen, aber es gelang nicht.

"Durch die schlechte Planung der Gräbenentwässerung ist das Kiesloch umgekippt", erklärte Frank Osterburg als Vorsitzender des Loitscher Angelvereins "Seekante". Der Verein betreut das Gewässer. Hintergrund für das Umkippen des Gewässers sei, dass nach dem Hochwasser das große Siel zu weit geöffnet worden ist, so dass das Drängwasser in das Kiesloch gelangen konnte. Zahlreiche Fische haben das nicht überlebt, andere konnten gerade noch rechtzeitig von den Anglern gerettet und in der Elbe wieder ausgesetzt werden.

In der Einwohnerfragestunde der jüngsten Gemeinderatssitzung forderte Frank Osterburg im Namen der Angler deshalb von der Gemeinde, das Gewässer wiederherzustellen. Ohne menschliches Zutun würde es mindestens vier bis fünf Jahre dauern, bis das ökologische Gleichgewicht wiederhergestellt sei und hier wieder Fische leben könnten. Die Vermutung liegt nach Erfahrungen von vergangenen Hochwassern nahe, bei dem andere Gewässer umgekippt waren. "Optisch sieht es jetzt schon wieder gut aus, aber der Sauerstoffgehalt liegt immer noch bei Null", so Frank Osterburg, der auch das Baden in so einem Gewässer für gefährlich hält. "Normalerweise müsste es abgesperrt werden."

Ihre Forderung an die Gemeinde untermauern die Angler mit konkreten Punkten. So soll eine Linn-Turbojet-Belüftungspumpe angeschafft und der dazu notwendige 400 Volt-Stromanschluss hergestellt werden. Außerdem, so wird gefordert, soll das Kiesloch vom Grabensystem abgetrennt werden, indem der Verbindungskanal zugeschüttet wird - eben so wie der Urzustand zu DDR-Zeiten war. Das Letzte wäre der Besatz mit Fischen, wenn der Sauerstoffgehalt wieder so weit angestiegen ist, dass die Tiere dort leben können.

Der Rat der Gemeinde Loitsche-Heinrichsberg hat die Forderungen, die Frank Osterburg auch schriftlich formuliert hatte, zur Kenntnis genommen.