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Teilnehmer der ersten Exkursion des Naturschutzbundes in diesem Jahr können auch seltene Vögel, Obstsorten und Käfer bestaunen Auf Tuchfühlung mit der Natur zwischen Cröchern und Blätz

29.01.2014, 01:19

Cröchern (tj) l Ihre erste Exkursion in diesem Jahr hat die Mitglieder des Kreisverbandes Ohrekreis des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) in den Cröchernschen Grund geführt. Das Niederungsgebiet liegt zwischen den Ortschaften Cröchern und Blätz im Norden des Landkreises.

Wie der stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende, Michael Wetzel, berichtet, wurde der Ausflug in die Natur von Christian Kroll geleitet. Der ortskundige und engagierte Bürger aus Cröchern erklärte den Teilnehmern zunächst die allgemeine Situation des Exkursionsgebietes. Früher war das gesamte Gebiet stark vernässt und kaum genutzt. Im Zentrum soll es sogar eine seeähnliche offene Wasserfläche gegeben haben. Davon ist heute nichts mehr zu sehen.

Spätestens seit der Inbetriebnahme der Cröchernschen Brunnengalerie des Colbitzer Wasserwerks in den 1970er Jahren wurde die Gegend zunehmend trockener. Der Grundwasserspiegel in dem Gebiet ist seitdem um etwa sieben Meter gefallen.

"Zu Exkursionsbeginn meldete sich der Vogel des Jahres, der Grünspecht, der kurz darauf auch vorbeiflog", so Michael Wetzel. Nach einer Wegstrecke entlang des Mühlengrabens wurde der Bereich der ehemaligen Buschmühle erreicht. "Am Gelände und an den Fundamentresten war deutlich zu erkennen, dass hier einmal eine Wassermühle stand. Bis etwa 1965 sollen hier noch ein Wohngebäude und eine Gärtnerei gestanden haben", berichtet der stellvertretende Vorsitzende weiter.

Weiter ging es an Blätz vorbei. Christian Kroll berichtete, dass sich dort bis etwa 1500 die Siedlung Blest befunden haben. Eine Neubesiedlung erfolgte dann ab 1749 als Kolonie Blaetz. Die Exkursion führte die Teilnehmer weiter am Waldrand entlang und über eine Streuobstwiese mit teilweise seltenen Obstsorten. "Dabei wurde auch ein toter Hirschkäfer entdeckt", berichtet Michael Wetzel. In diesem Zusammenhang berichtete Christian Kroll, der sich ehrenamtlich auch mit der Käferfauna der Umgebung befasst, dass Hirschkäfer in diesem Gebiet gar nicht so selten seien.

"Nach gut zwei Stunden war der Rundkurs geschafft. Auch wenn an diesem Vormittag alles ziemlich grau und trübe aussah, das Gebiet macht insgesamt einen vergleichsweise naturnahen Eindruck. Es lohnt sich bestimmt, die Exkursion im Frühjahr zu wiederholen", fasste Michael Wetzel die erste Nabu-Exkursion in diesem Jahr abschließend zusammen.