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Bürger, die Graffiti-Sprayer bemerken, sollen sich sofort an die Polizei wenden Graffiti verschandeln immer mehr Häuser

Von Gudrun Billowie 29.01.2014, 02:27

In Wolmirstedt sind immer mehr Flächen mit Graffiti beschmiert. Von den Tätern fehlt meistens jede Spur. Zum Großteil bleiben die Eigentümer auf den Kosten für die Beseitigung sitzen.

Wolmirstedt l Immer mehr Wände in Wolmirstedt sind mit Graffiti beschmiert. Das macht die Stadt hässlich und die Beseitigung kostet Geld. Ärgerlich ist, dass die Täter meist unerkannt davonkommen. "Meistens agieren sie nachts", weiß Stefan Kloß, Leiter des Wolmirstedter Revierkommissariats.

Der Wolmirstedter Polizeichef kann eine Häufung der Graffitidelikte in jüngster Zeit anhand von Zahlen belegen. "Zwischen Mitte Dezember bis Anfang Januar hat es 23 Anzeigen gegeben", sagt Stefan Kloß. Das sind mehr als üblich. In den letzten Tagen scheint die Kälte den Sprayern die Lust am Beschmieren vermasselt zu haben. Derzeit sind keine neuen Fälle bekannt.

Besprüht werden vor allem öffentliche Gebäude, die leicht zugänglich an Verkehrswegen liegen. Der Jugendclub und Gebäude in dessen Umgebung in der Burgstraße und am Fischerufer sind häufig Zielort für Schmierereien sowie die Schwimmbadstraße, die zwei Schulen als Schulweg dient. Ob zwischen dem regen Nutzen dieser Straßen durch Jugendliche und den Schmierereien ein Zusammenhang besteht, will Stefan Kloß nicht behaupten. Dafür gebe es keine Beweise.

Die Kosten für die Beseitigung der Graffiti bleibt meist an den Eigentümern hängen. "Die Stadt ist zwar dagegen versichert", sagt Dirk Illgas vom Fachdienst für Ordnung und Sicherheit, "aber die Selbstbeteiligung ist sehr hoch." Daher wird die Versicherung oft gar nicht in Anspruch genommen, sondern die Mitarbeiter des Wirtschaftshofes beseitigen die Farbe. Über anfallende Kosten will sich Dirk Illgas nicht äußern. Die hängen zu stark vom Einzelfall ab. "Ein Graffiti von der Natursteinmauer auf der Schlossdomäne zu entfernen ist ungleich teurer, als von einem Untergrund, der mit einer Farbe behandelt ist, die als graffitiresistent gilt."

Um Täter zu überführen, ist die Polizei auf die Hilfe der Bürger angewiesen. "Für die beweiskräftige Strafverfolgung ist es von großer Bedeutung, dass die Täter auf frischer Tat ertappt werden", sagt Stefan Kloß, "am besten mit einem Rucksack voller Spraydosen." Sobald Bürger Sprayer bemerken, sollen sie sich sofort unter 110 an die Polizei wenden.

Manchmal deuten Logos auf Täter hin. Laut Strafgesetzbuch kann die Sprayer für diese Sachbeschädigung eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe erwarten.