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  7. Gutensweger "klauen" ihren Prinzen in Ebendorf

Närrisches Volk am Gauseberg begrüßt seine neuen Majestäten Christian I. und Stefanie I. mit viel Jux und Tanz Gutensweger "klauen" ihren Prinzen in Ebendorf

Von Constanze Arendt-Nowak 24.02.2014, 02:25

Jetzt regieren Christian I., Ritter der blau-weißen Funken, und Prinzessin Stefanie I. auf dem Gauseberg. Zur standesgemäßen Krönung im Gutensweger Vereinsheim gab sich am Sonnabend das närrische Volk des Gauseberger Karnevalvereins (GKV) die Ehre.

Gutenswegen l Fußball spielende Prinzen hatte der Gutensweger Karneval schon viele, aber dass deren Wiege in Ebendorf stand, kommt nicht alle Tage vor. "Lass die in Ebendorf ruhig `ne Schlüsselübergabe machen, wir haben ihnen `nen Prinz geklaut und können drüber lachen", kommentierte Hausmeister Ingo Schröder in der Bütt.

Doch um die knapp einjährige Regentschaft anzutreten, brauchte Christian Böttcher, wie er im bürgerlichen Leben heißt, erst einmal noch einige Utensilien. Die Narrenkappe gab es vom GKV-Präsidenten Marco Baumgarten ebenso wie die Krone für die Prinzessin. Das Zepter oder auch den "Narrenstengel" wie er ihn selbst bezeichnete, weil sich das so gut auf "alter Bengel" reimte, hatte bis dato noch Prinz Thomas II. in seiner Obhut. Für ihn und seine Prinzessin Martina I. ging mit der Zepterübergabe an seinen Nachfolger ein aufregendes Jahr zu Ende.

Dass Christian I. an der Seite von Stefanie I. als Gauseberger Prinz seinen Mann stehen wird, ließ er schon in seiner Antrittsrede erahnen. Aussagen wie "Was sind schon Düsseldorf und Köln am Rhein, auf dem Gauseberg muss man sein" wurden mit Beifall belohnt und auch der Schlachtruf "hi-hile, hi-hile" ging ihm leicht über die Lippen. Kein Wunder, hat er sich doch mit seiner Stefanie (Pinnecke) eine Frau ausgesucht, die aus einer karnevalsverbundenen Familie stammt. Und eines gab ihm Marco Baumgarten gleich mit auf den Weg: "Wer auf den Gauseberg einheiraten möchte, muss sich erst einmal im Karneval bewähren."

Das närrische Volk am Gauseberg jedenfalls empfing ihn mit aller Herzlichkeit. Schon seit Wochen haben die Tanzgruppen für ihren Auftritt auf der Bühne geübt. Selbst der Goldglitzerprinz Micha von Anhalt gab sich die Ehre, denn er wollte auf dem Gauseberg endlich seine Prinzessin finden. Da Prinzessin Stefanie I. schon vergeben war, musste sich Micha mit sechs Zwergen, die um seine Gunst warben, zufriedengeben. Die Gauseberger Chaosgänse brachten mit dieser Nummer nicht nur das Prinzenpaar zum Schmunzeln. Die "Trullas auf Dance" entführten das Publikum mit Tänzen zu poppigen Klängen einige Jahrzehnte zurück. Aber wer war Hans die Eule, die Marco Baumgarten ankündigte? Es war nur ein Aliasname, denn das Gauseberger Spaßensemble hatte speziell für die Prinzessin eine Überraschung geplant. Ihr war die ganze Zeit vorgegaukelt worden, dass das Ensemble pausiert. Stattdessen hatten die Tänzer heimlich geübt und bewiesen zudem noch wahre Wandlungsfähigkeiten. Stefanie I. musste vor Rührung weinen. Auch Männerballett-Jungs zeigten mit Blick in die Vergangenheit, dass sie tänzerisch einiges drauf haben.

Konrad Theuerkauf, Jessica Zeitz, Britta Kanstorf, Michaela Peters und Ingo Schröder hatten das Jahr über ihre Augen über das Geschehen im Dorf schweifen lassen und kritisierten nun in der Bütt weniger hüftenschwingend, dafür aber mit flotter Zunge.