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Wolmirstedt will Geld zurück Affäre um Jahnhalle landet vor Landgericht

05.03.2014, 01:26

Magdeburg (bo) l Das Landgericht Magdeburg befasst sich voraussichtlich am 22. Mai mit den dubiosen Vorgängen um die Sanierung der Jahnhalle in Wolmirstedt (Kreis Börde). Das bestätigte ein Gerichtssprecher der Volksstimme. In der Zivilverhandlung (Aktenzeichen: 110179/14) geht es um eine Klage der Stadt gegen den Taekwondo-Verein "Wolves". Dem Gericht zufolge wird der Verein durch den Vorstandsvorsitzenden Gerald Zimmermann vertreten. Die Stadt klagt auf die Zahlung von knapp 350000 Euro. Dabei geht es um einen Kredit, den der Taekwondo-Verein im Jahr 2010 nicht mehr bedienen konnte. Die Stadt war für diesen Kredit als Bürge herangezogen worden. Zuletzt war ein Vergleich in dieser Angelegenheit gescheitert.

Hintergrund: Der CDU-Politiker Zimmermann war als Vorsitzender des Taekwondo-Vereins zugleich Bauherr der Jahnhallen-Sanierung. 2007 hatte er das Projekt mit mehr als einer Million Euro Fördermittel, davon 570000 Euro von der EU, eingefädelt. Einen Teil der Gelder soll er in die eigene Tasche gesteckt haben. Die Staatsanwaltschaft Magdeburg und das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (Brüssel) ermitteln gegen den Wolmirstedter Stadtratsvorsitzenden wegen des Verdachts des Fördermittelbetrugs.

Mögliche Rückforderungen von Fördermitteln werden sich aber nicht gegen Zimmermann richten, sondern gegen die Stadt. Grund: Diese war Fördermittelempfänger und hatte die Gelder nur weitergegeben.