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Mitarbeiter vom Eigenbetrieb Wirtschaftshof achten auf die Sicherheit von Klettergerüsten und Co Spielplätze stehen ständig unter Kontrolle

Von Tina Sauer 11.03.2014, 02:29

Zu den Aufgaben von Udo Partes, Mitarbeiter des Eigenbetriebs Wirtschaftshof in Wolmirstedt, gehört die wöchentliche Spielplatzkontrolle. Auf den insgesamt 15 Spielplätzen der Stadt sind oft kleinere Reparaturen an den Geräten fällig.

Wolmirstedt l Udo Partes holt Schwung und springt auf die Seilbahn, gleitet das Stahlseil entlang bis zum Ende, landet im Sand und lächelt. Die Attraktion des Spielplatzes in Glindenberg gefällt dem 39-Jährigen am besten. Der Mitarbeiter des Eigenbetriebs Wirtschaftshof in Wolmirstedt ist einmal pro Woche auf den Spielplätzen der Stadt unterwegs, denn das gehört zu seinen Aufgaben.

Alle 15 Spielplätze der Ohrestadt plus deren Ortsteile müssen wöchentlich auf Schäden kontrolliert werden, um die Sicherheit der spielenden Kinder zu gewährleisten. Das heißt für Udo Partes und seine Kollegen vom Wirtschaftshof: Testen, Ausprobieren und vor allem genau hinschauen. Denn nicht immer ist die Spielplatz-Runde eine Freude. Vor allem Jugendliche machen Eigenbetriebsmitarbeitern wie Partes das Arbeiten schwer.

Aber: "Ich muss zugeben, es ist eine schöne Tour", sagt Partes auf der Fahrt zum Farsleber Spielplatz Am Hohen Stein. Der werde von den jungen Leuten gern besucht, weiß Partes, da er etwas abgelegen am Waldrand liegt und mit einer Tischtennisplatte ausgestattet ist.

Seine Rundfahrt durch die Stadt und die Ortsteile beginnt morgens um 7.30 Uhr. Aus Erfahrung weiß Partes, dass es vor allem auf den städtischen Spielplätzen etwas zu tun gibt. An vielen Spielgeräten müssen häufig Teile erneuert werden.

Reparaturen fallen häufig an

Auf der Ladefläche des weißen Betriebsautos ist der Werkzeugkasten verstaut. "Kleinere Reparaturen erledige ich vor Ort. Vor allem Schrauben an Schaukelsitzen lockern sich schnell", erläutert Partes. Beispielsweise beim Spielplatz an der Straße der Deutschen Einheit seien meistens die Schrauben an den Sitzen der Schaukeln locker. "Warum, weiß ich nicht. Das sind sich selbst sichernde Schrauben, dennoch muss ich sie mit einem Ringschlüssel meist nochmal nachziehen. Wenn ich das nicht tun würde und einem Kind würde etwas passieren, läge das in meiner Verantwortung", so Partes.

Neben lockeren Schrauben erwarten Partes auch kaputtes Holz an Klettergerüsten und Bänken sowie angebrannte Seile auf der Kontrolltour. Die Schäden vermerkt er nach jeder Besichtigung in dafür vorgesehenen Vordrucken. "Danach werden die Schäden der Stadtverwaltung gemeldet, die kümmern sich dann um Ersatzteile", erklärt Udo Partes.

Ein Problem sei auch immer wieder die Verschmutzung der Plätze. "Mit am schlimmsten betroffen ist hierbei der Spielplatz an der Julius-Bremer-Straße, wo viele neue Spielgeräte stehen. Hier gibt es jede Menge kleine Gefahren für die spielenden Kinder, da unter dem ganzen Müll auch Glassplitter und Zigarettenstummel liegen. Besonders gefährlich ist der im Sand versteckte Müll, deswegen harken Kollegen von mir auch wöchentlich jeden Sandkasten durch", erzählt Partes.

Angebrannte Seile ersetzen

Auf dem Spielplatz am Bauernweg angekommen, greift Partes routiniert wie schon auf den Plätzen zuvor an die Seile der Klettergerüste. Damit diese ein paar Jahre halten, sind sie mit Eisendraht verstärkt, der mit der Zeit durch Abnutzung der Seile hervorkommt. "Ich fahre mit der Hand an jedem Seil einzeln entlang, um zu sehen, ob ich irgendwo hängen bleibe. Die Kinder greifen hier ebenfalls mit ihren bloßen Händen dran und dürfen sich nicht die Haut an spitzen Stellen aufreißen", erläutert der 39-Jährige. Doch an diesem Tag findet Partes angebrannte Seile mit Stellen, an denen nur noch der Eisendraht das Feuer überlebt hat. "Wenn sich Jugendliche mit ihren Feuerzeugen hier zu schaffen machen, muss das komplette Netz ausgewechselt werden", sagt Partes verärgert und notiert den Zustand des Gerüstes auf dem entsprechenden Vordruck.

Kontrolle selbst privat

Bei seiner Tour durch die Stadt und die Ortsteile finden sich ab und zu auch kleine Zuschauer, die dem Mitarbeiter des Wirtschaftshofes neugierig über die Schulter schauen. An diesem Tag ist es eine Mutter, die Udo Partes auf dem Glindenberger Spielplatz anspricht. Sie ist besorgt, dass eine der Sitzbänke ihrem Kind zum Verhängnis werden könnte. "Die Lehne ist nicht mehr vorhanden, aber die Stützbalken noch", sagt sie und zeigt auf das Holz, das über die Sitzfläche hinausragt. Heike Seeliger möchte gerne, dass diese Enden abgesägt werden. "Kein Problem, das machen wir", antwortet Partes. Innerhalb der nächsten Tage soll das überstehende Holz an der Bank gekürzt werden.

Nach gut zweieinhalb Stunden endet die Kontrolltour über die Spielplätze und Partes steuert wieder den Wirtschaftshof in der Fabrikstraße an. Jetzt werden alle festgestellten Schäden, die vermerkt wurden, weitergemeldet. "Und nächste Woche geht es dann wieder von vorne los", sagt Partes. Selbst wenn der Barleber mit seinen eigenen Kindern auf Spielplätze geht, schaut er sich vorher um und zeigt ihnen, worauf er bei seiner Arbeit alles achten muss.