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  7. Rollenspiel bei den "Barleber Schlümpfen"

Kindertagesstätte gibt Eltern an drei Tagen tiefere Einblicke in den Kita-Alltag ihrer Kinder Rollenspiel bei den "Barleber Schlümpfen"

Von Karl-Heinz Klappoth 01.04.2014, 03:16

Wie sieht der Alltag in einer Kindertagesstätte aus? In der Kita "Barleber Schlümpfe" durften die Eltern an drei Nachmittagen in die Rolle ihrer Kinder schlüpfen, um sie besser zu verstehen. Dabei bekamen Muttis und Vatis Einblicke, welche Anstrengungen Erzieher unternehmen, um dem Bildungs- und Erziehungsauftrag gerecht zu werden.

Barleben l Das Team der Kindertagesstätte "Barleber Schlümpfe" unternimmt alles, um den Kindern und deren Familien ein verlässlicher Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungspartner zu sein. "Neben der Arbeit mit den Kindern, gehört dazu, den Eltern unsere Arbeit transparent zu machen und ihnen beratend zur Seite zu stehen", erläutert Elle Freke, die Leiterin der Einrichtung. Neben den täglichen "Tür- und Angel- Gesprächen" bieten die Erzieherinnen den Eltern einmal im Jahr ein ausführliches "Entwicklungsgespräch".

Bei der Reflexion dieser Gespräche im Team, so erläutert Ellen Freke, wurde jedem jedoch deutlich, dass die Eltern sich oft gar nicht vorstellen können, was ihre Kinder in der Einrichtung alles "anstellen". Die logische Konsequenz: Die Kita-Leiterin Ellen Freke lud die Eltern für die drei Nachmittage in die Einrichtung ein, "damit Mutti und Vati aus Perspektive ihres Kindes einmal erleben, wie Bildung bei uns praktiziert wird".

Den Ansatz für diese ungewöhnliche Aktion fand die Leiterin nach eigenen Aussagen bei Konfuzius. Der chinesische Philosoph soll einmal sinngemäß gesagt haben, erzähle mir und ich vergesse! Zeige mir und ich erinnere. Lass es mich tun und ich verstehe.

Also durften die Eltern für Stunden Kinder in der Kita "Barleber Schlümpfe" sein, was sie mit großer Begeisterung taten. Und nach den drei Tagen waren Erzieherinnen und Eltern einer Meinung: Diese Art der "Aufklärung" sollte man unbedingt wiederholen, so der Tenor, vor allem, weil danach die Eltern ihre Kinder besser verstehen.

"Denn ich glaube, wir konnten mit dieser Aktion verdeutlichen, welche Herausforderungen die Kinder täglich in der Einrichtung meistern müssen", zieht Ellen Freke ein durchweg positives Resümee. "Wir zeigten den Eltern aber auch gleichzeitig auf, dass die pädagogischen Fachkräfte sich Tag für Tag viele Gedanken machen, um systematisch an der Weiterentwicklung der Kinder zu arbeiten."

Und so sah der Alltag der "Kinder auf Zeit" aus. Mit der Erzieherin Elke Burke lernten sie beispielsweise wie man ein Haus aus einem Vier- und Dreieck zeichnen kann. Sehr schnell spürten die Eltern, dass sie genau zuhören mussten, um die richtigen Farben zu benutzen, aber auch, wie viele feinmotorische Fertigkeiten verfügbar sein müssen, damit das Haus entstehen kann.