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Die Wolmirstedter Wohnungsbaugesellschaft arbeitet weiter am Stadtumbau Der nächste Fünferblock fällt 2015

Die Tage der Geschwister-Scholl-Straße 54 bis 60 sind gezählt. Im
kommenden Jahr soll der Fünferblock fallen. Damit reagiert die
Wolmirstedter Wohnungsbaugesellschaft (WWG) auf den
Bevölkerungsrückgang.

Von Gudrun Billowie 18.06.2014, 03:27

Wolmirstedt l Zum Jahresende soll die Geschwister-Scholl-Straße 54 bis 60 vollständig leergezogen sein. 2015 soll der Abriss beginnen. Finanziert wird er aus dem Programm "Stadtumbau Ost". Damit verschwinden weitere 61 Wohnungen von der Bildfläche. "Mit dem Abriss tragen wir dem demografischen Wandel Rechnung", sagt WWG-Chef Gerhard Thiede, "und es wird prognostiziert, dass die Einwohnerzahl Wolmirstedts jährlich um ein Prozent zurückgehen wird."

Schon jetzt sind 412 WWG-Wohnungen nicht bewohnt und nach den Prognosen besteht die Gefahr eines steigenden Leerstands. Dem soll allerdings nicht allein durch Abriss begegnet werden .

"In Zukunft werden immer mehr barrierefreie Wohnungen benötigt", sagt Gerhard Thiede. Der Umbau zu altersgerechten Wohnungen spielt daher eine große Rolle im WWG-Konzept. Ende September sollen die zwölf Wohnungen im Zentralen Platz 4 bezugsfertig sein. Sie werden derzeit für 560000Euro barrierefrei hergerichtet, das Haus bekommt einen Außenfahrstuhl. Finanziert wird mit einem Darlehen aus dem KfW-Programm "Altengerecht umbauen".

Weitere altersgerechte Wohnungen mit Außenfahrstuhl sollen in der Samsweger Straße 60 entstehen. "Die Realisierung hängt jedoch davon ab, ob Fördermittel bewilligt werden", sagt Thiede.

Auch Modernisierungen stehen im Plan der Wohnungsgesellschaft für das kommende Jahr. "In der Meseberger Straße 23 bis 31 wollen wir die Heizungsanlage grundlegend erneuern", sagt der WWG-Chef. Das soll zu einer deutlichen Einsparung beim Heizverbrauch führen und den Mietern somit Kosten ersparen. Finanzieren soll das ein KfW-Darlehen aus dem Programm "Energieeffizient sanieren".

Die WWG bewirtschaftet rund 1600 Wohnungen, zehn Gewerbeeinheiten, neun Garagen und 120 Parkplätze. Sie ist ein Tochterunternehmen der Stadt. Die steigenden Mietrückstände bereiten dem Unternehmen Schwierigkeiten. Laut Geschäftsbericht beliefen sich die Mietschulden zum Jahresende 2013 auf 83500Euro, 8400 Euro mehr als im Vorjahr. "Das sind Finanzen, die uns für Modernisierungsmaßnahmen fehlen", ärgert sich Thiede.

Mit dem Abriss der Geschwister-Scholl-Straße 54 bis 60 wird eine riesige zusammenhängende Fläche frei werden. Der gegenüberstehende Block, die Geschwister-Scholl-Straße 28 bis 34, wurde bereits im vergangenen Jahr mit 236800Euro aus dem Programm "Stadtumbau Ost" entfernt. Auch das Gebäude auf der Rückseite des Abrisskandidaten, das ehemalige Krankenhaus, existiert nur noch in Form mehrerer Schuttberge. Somit erstreckt sich westlich der Geschwister-Scholl-Straße bis zur Meseberger Straße bald eine große unbebaute Fläche. Über deren Zukunft wird innerhalb der WWG und im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes beraten. Mit ersten Ergebnissen ist frühestens zum Jahresende zu rechnen.