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Textilkunsttag des Frauenmuseums in Morsleben mit kleinen Workshops Schürzen-Parade zieht die Blicke der Besucher an

29.07.2014, 01:28

Gut 150 Gäste zählten die Organisatorinnen des Textilkunsttags im Info-Haus Morsleben am Sonntag. Die Gäste kamen von beiden Seiten der Landesgrenze zwischen Magdeburg und Wolfsburg oder noch weiter her.

Morsleben l "Wir haben uns entschlossen fremdzugehen", wird an dem runden Tisch im ERA-Info-Haus gescherzt, an dem die Stricknadeln klappern. Die meisten Frauen gehören zum Klöppelzirkel im Magdeburger AMO. An diesem Sonntag aber haben sie alle Stricknadeln in den Händen. Margit Kuhn zeigt ihnen, wie sie Socken ohne Hacken stricken können. "Ich wollte mal die Strickerinnen ansprechen, die immer sagen, Socken sind so schwer zu stricken", sagt Margit Kuhn. Die Ochtmersleberin war durch Zufall auf diese Spiralsocken gestoßen und hat sie ausprobiert. "Alle vier Reihen wird eine Masche versetzt", erzählt sie, dadurch sieht der Strumpf aus wie eine Spirale.

"Ich wollte mal wieder was Neues lernen", meint Ellen Schröder, die auch an diesem Tisch sitzt, sie hat viele Jahre geklöppelt. "Und jetzt im Sommer muss man schon an Weihnachten denken, wie man anderen eine Freude machen kann." So setzte die Magdeburgerin auf neue Anregungen für ihre Kreativität und natürlich darauf, Leute wiederzusehen, mit denen sie das Interesse für textile Arbeiten teilt. Und beides hat geklappt. Etwas mehr junge Leute, die sich für dieses Hobby interessieren, wünscht sie sich. Es gäbe doch genug Möglichkeiten, diese Textilen Arbeiten modern einzusetzen.

An anderen Tischen wird geklöppelt oder gewebt, werden Stoffrosetten auf Filz gebannt. Kursleiterinnen aus dem Frauenkulturmuseum Königslutter geben ihre Kenntnisse in kleinen Workshops weiter.

Ein Höhepunkt des Tages ist die Schürzen-Modenschau. Von folkloristisch bis zu Haushaltsschürzen, kündigt Susanne Goering an. Die Vorsitzende des Vereins Frauenkulturmuseum moderiert diese Modenschau. Viele handgearbeitete Schätze haben die Frauen im Museum zusammengetragen. Da gibt es eine Schürze aus dem Sudetenland, es gibt buntbestickte und feine weiße mit zarten Stickereien. Auch ein Prachtstück mit Richelieustickerei aus der Aussteuer einer Frau, die 1897 geboren wurde. Aber auch Hohlsaum, Frankenwälder Stickerei und viele andere Arten wurden bestaunt. Zum Schluss zeigte Barbara Fiedler einen blauen Dreschkittel mit langen Armen, der 80 Jahre alt ist. Den trugen die Frauen als Schutz beim Aufstellen der Garben, erzählt sie.

Zur nächsten Veranstaltung lädt das Frauenkulturmuseum schon am nächsten Sonnabend ein. Von 10 bis 17 Uhr können alle Interessierten auf dem Hof des Museums in Königslutter, An der Stadtkirche 2, spinnen und Wollverarbeitung kennenlernen.