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Im Hort der Diesterweg-Grundschule werden Mädchen und Jungen seit Montag von zwei Erziehern betreut Philipp Müller kommt als zweiter Mann in die Triftstraße

Von Karl-Heinz Klappoth 06.08.2014, 03:21

Wolmirstedt l Als Philipp Müller, Jahrgang 1988, am Montag seinen Job als Erzieher im Hort der Diesterweg-Grundschule antrat, war er weder der "Exot", noch der Quotenmann in einer Frauendomäne. Dieser Part kam Nico Schmidt zu, der 2013 seinen Dienst als stellvertretender Hortleiter in der Triftstraße antrat.

"Mir wird es somit sicherlich leicht fallen, in der Einrichtung Fuß zu fassen", hofft Philipp, der von den Schülern mit Herr Müller angesprochen wird, auf einen verheißungsvollen Start. Das bedeutet, die Kinder bringen ihm von Beginn an genauso viel Respekt entgegen wie den anderen Kollegen. Und da ist Hortleiterin Brit Engel sehr zuversichtlich: "Wer als Mann den Beruf eines Erziehers ergreift, weiß genau, was er tut. Bei Philipp spürt man, der Beruf ist nicht nur Broterwerb, sondern Passion."

Wie Philipp Müller betont, wollte er nichts anderes als Erzieher werden, "und während meiner sechsjährigen Ausbildung in Braunschweig war mir von Anbeginn klar, dass es der richtige Beruf ist und mein künftiger Arbeitsplatz einmal der Schulhort sein soll. Auch deshalb, weil die Kinder schon relativ selbstständig sind."

Der 26-Jährige wusste genau, worauf er sich einließ. Ihm war nämlich auch klar, dass es in seinem Traumberuf nur wenige Männer geben wird. "Ich habe mich dennoch bewusst für eine Ausbildung als Erzieher entschieden", betont der junge Mann. Er muss sich aber eingestehen, dass er gewissermaßen familiär "schwer vorbelastet" ist. "Zuhause in Westerode musste ich immer auf meinen kleinen Bruder aufpassen. Doch sehr schnell spürte ich, dass es mir ausgesprochenen Spaß bereitet, mich mit kleinen Kindern zu beschäftigen, sie ein Stück auf ihrem Entwicklungsweg zu begleiten."

Dieser Gedanke verfestigte sich bei dem jungen Mann, als er vor zwölf Jahren zur Berufsfindung ein Praktikum an einem Kindergarten absolvierte.

Seitdem hat er seinen Berufswunsch auch nicht mehr aus den Augen verloren. Und so schloss sich nach dem Abschluss der Schule folgerichtig das Studium zum staatlich anerkannten Erzieher an.

2012 beendete er sein Studium, war danach als Pädagoge an einer integrativen Kindertagesstätte in Bad Harzburg tätig, bevor er nach einem Jahr in einen Hort wechselte.

Seit Montag nun verstärkt er das Team um Brit Engel. Und nicht nur die Hortleiterin hofft, dass es eine Zusammenarbeit auf Dauer wird.