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Züchter finden neue Möglichkeit zur Präsentation ihrer Vögel in der Schackensleber Prokon-Halle / 13 Aussteller aus Sachsen-Anhalt dabei Prächtige Wellensittiche stellen sich dem Richter-Urteil

Von Constanze Arendt-Nowak 25.08.2014, 03:37

Schackensleben l Nach den Rassegeflügel- und Rassekatzenzüchtern haben nun auch die Züchter von Wellensittichen die Schackensleber Prokon-Halle als Ausstellungsfläche für sich entdeckt. "Wir haben hier beste Bedingungen", schätzte Uwe Arnhold als Vorsitzender der sogenannten AZ-Ortsgruppe Magdeburg und Umgebung sowie Sprecher der AZ-Landesgruppe Sachsen-Anhalt ein. Er lobte besonders die guten Lichtverhältnisse für den Wettbewerb in der Halle, den ausreichenden Parkraum, die Versorgung und die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Hohe Börde in der Vorbereitung der Ausstellung.

Bisher haben die Wellensittichzüchter aus Sachsen-Anhalt ihre Ausstellung mit der öffentlichen Bewertung seit Jahren in Sohlen durchgeführt. Doch nachdem die Ausstellungshalle nun anderweitig genutzt werden soll, musste sich die Landesgruppe nach einer neuen Möglichkeit umsehen. "Wenn alles passt werden, wir hier auch in den nächsten Jahren bleiben", so Uwe Arnhold.

Er erklärte auch gleich die Abkürzung AZ. Sie hat einen historischen Ursprung, der bereits auf 1920er-Jahre zurückgeht. Damals stand diese Abkürzung für Austauschzentrale. In der jüngeren Vergangenheit wurde die Abkürzung in Zusammenhang mit Ortsgruppe und Landesgruppe wiederbelebt. "Wir kümmern uns aber nicht nur um Wellensittiche, sondern um die Vogelzucht in ihrer ganzen Breite", sagte Arnhold und verwies auf die fachliche Gliederung in fünf Untergruppen. Eine dieser Untergruppen befasst sich mit den Wellensittichen, eine andere mit Großsittichen und Papageien und eine dritte um Kanarienvögel. Einheimische Vögel sind das Metier der vierten Gruppe, während sich die Mitglieder der fünften Gruppe auf Exoten spezialisieren. Aber insgesamt wollen sie die Vogelhaltung und -zucht fördern und auch Ausstellungen und Wettbewerbe organisieren. "Wir kümmern uns auch um die Arterhaltung von Wildformen und arbeiten mit zoologischen Einrichtungen zusammen", konkretisierte Arnhold.

Wie groß das Spektrum der Arbeit und der Vogelarten ist, soll eindrucksvoll auch in diesem Jahr wieder bei einer Landesschau im Herbst unter Beweis gestellt werden. Das als wichtigstes Wochenendtreffen der Vogelzüchter in Sachsen-Anhalt findet am 1. und 2. November im Dr. Tolberg-Saal in Schönebeck/Salzelmen statt. Zur Schausaison gehören zudem auch die Bundesschau und das Europachampionat, die dann über mehrere Tage gehen.

Und vielleicht werden dann auch einige der in Schackensleben zur Schau gestellten Wellensittiche in den unterschiedlichen Farben dabei sein. Insgesamt waren es 154"Bewertungseinheiten" von 13Züchtern aus ganz Sachsen-Anhalt, über die Zuchtrichter Winfried Beger aus Sulingen bei Bremen sein kritisches Auge schweifen ließ. Jeder der Züchter war gespannt auf seine Hinweise, die er künftig in der Zucht umsetzen kann. Denn sowohl er als auch Uwe Arnhold weiß, dass negative Merkmale eines Vogels bei der Verpaarung ausgeglichen werden können, wenn man einen Vogel hat, bei dem das Merkmal gut ausgebildet ist.

Winfried Beger sah in der Ausstellung der Landesgruppe - die 19. ihrer Art - eine Standortbestimmung, die zeigen sollte, wo jeder in der Zucht steht. "Aber ich denke, in unserem Hobby sollte auch die Freundschaft wichtig sein und nicht nur das Streben nach oben", erklärte er, wohlweislich auch, dass manch einer den besten Vogel zu Hause lassen musste. Vielleicht auch, weil gerade die Federn eher "ins Kopfkissen wollten". Denn das Federkleid spielt immer eine besondere Rolle, wenn Zuchtrichter wie Winfried Beger die Tiere bewerten. Sie schauen unter anderem auf die Farbe, die Größe, die Kopfform, die Flügelhaltung und eben die Federfülle.

Zwar ist auch bei den Wellensittich-Züchtern nicht jedes Jahr gleich, aber Uwe Arnhold ging von einer gewissen Qualität der in Schackensleben gezeigten Wellensittiche aus. "Diejenigen, die zu dieser Schau anreisen, haben auch Erfolge auf überregionalen Schauen vorzuweisen", erklärte er. Es würden aber nicht immer die Gleichen gewinnen und das mache den Wettbewerb spannend.