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Viele Jugendliche finden den Weg in die Burgstraße Volleyball und Graffiti beim Hoffest

Von Gudrun Billowie 23.09.2014, 03:19

Der Jugendclub in der Burgstraße sperrte seine Türen am Sonnabend zum Hoffest weit auf. Neben Sport, Spiel und gemütlichem Beisammensein diente das Hoffest auch der Nachwuchswerbung.

Wolmirstedt l Auf dem Volleyballfeld schlagen die Jugendlichen den Ball über das Netz, auf dem Grill werden Würstchen gebräunt, ein paar Jungs versuchen an der Mauer Graffiti zu sprühen und im Probenraum probieren Mädchen das Schlagzeug aus. Viele schauen einfach so vorbei, klönen ein bisschen. Denny Jänecke vom Vorstand des Jugendvereins "Jugendclub" freut sich über den Zulauf. "Wir würden uns über Nachwuchs freuen, hoffen, dass künftig andere das Ruder übernehmen", sagt er.

Der 33-Jährige möchte das Ehrenamt gerne an Jüngere weitergeben. Doch der Nachwuchs findet im Alltag nur zögerlich den Weg in den Club. Das sieht im Elbeuer Jugendtreff anders aus. Der gehört ebenfalls zum Wolmirstedter Jugendverein, arbeitet sozusagen als Zweigstelle und ist das zweite Zuhause für eine neue, jüngere Generation Teenager. "Schön, dass die Elbeuer heute auch zum Fest gekommen sind", sagt Denny Jänecke. Er weiß, dass es bis vor kurzem noch Schwellenangst gab.

Die soll für alle abgebaut werden. Jänecke sieht künftig in der Zusammenarbeit mit der Jugendfeuerwehr eine Option, Nachwuchs für den Club zu gewinnen. Einige der 15 Nachwuchskameraden waren mit den Jugendwarten Sebastian Sommer und Ricky Hoffmeister zum Hoffest gekommen und führten Feuerwehrtechnik vor. Der Club in der Burgstraße war den meisten bis zu diesem Tag unbekannt.

Hans Haferung und Max Müller sind hingegen regelmäßige Clubbesucher. Sie haben ihre Kreativität in einem Graffito ausgelebt. Die grafischen Figuren zieren eine der Mauern, die nächste Mauer soll im nächsten Projekt besprüht werden. "Wir müssen uns erst an das Handwerk herantasten", sagt "Farmer", der die Jugendlichen bei Sprayen anleitet und seinen richtigen Namen nicht preisgeben will.

"Mir gefällt, dass man sich hier verwirklichen kann und es keine Vorschriften gibt", sagt Carsten Ziep (21), der die Würstchen grillt. Tom Walter (21) gehört ebenfalls zu den regelmäßigen Clubbesuchern. "Ich war lange im Jugendclub Mose aktiv", sagt der Moseraner. Inzwischen gefalle es ihm in der Burgstraße jedoch besser. Die zehnjährige Amy Keller besuchte mit ihren Eltern das Hoffest. Die junge Dame zeigte am Schlagzeug, dass ihr Musikschulunterricht Früchte trägt. "In ein paar Jahren kann sie vieleicht eine clubeigene Band gründen", zeigt Denny Jänecke Möglichkeiten auf. Noch aber mag Amy nicht ohne ihre Eltern in einen Club gehen.

In den stadteigenen Clubs wird offene Jugendarbeit praktiziert. Viele wollen gemeinsam "abhängen", den Feierabend genießen, ab und an Volleyball spielen. Die Pflege des großen Fachwerkhauses samt seiner Außenanlagen obliegt dem Jugendverein. Reinigungskräfte gibt es nicht.

Auch Bürgermeister Martin Stichnoth (CDU) und Stadtrat Detlef Horstmann (Linke) überzeugten sich beim Hoffest vom Jugendleben im Club und vom Zustand des stadteigenen Hauses.