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Rassegeflügel- und Kaninchenzüchter Schau soll bei Nachwuchswerbung helfen

Nachwuchsgewinnung ist keine leichte Aufgabe für Kleintierzuchtvereine.
Eine Maßnahme dabei sind Ausstellungen wie die 23. Heide-Elbeland-Schau
in Angern. Insgesamt 40 Aussteller haben hier am Wochenende über 350
Tiere gezeigt.

Von Constanze Arendt-Nowak 24.11.2014, 02:17

Angern l Mit 359 gemeldeten Tieren konnten die Mitglieder des Rassegeflügel- und Kaninchenvereins Angern mit ihrer diesjährigen Schau in der Mehrzweckhalle in Angern an den Erfolg vom Vorjahr anknüpfen. "Unter den ausgestellten Tieren sind etwa 100 Kaninchen, der Großteil sind Zwerghühner und Tauben", erklärte Gerald Gronkowski in seiner Funktion als einer der beiden Ausstellungsleiter, als er am Sonnabend die Ausstellung eröffnete. Eine sehenswerte Schau, denn das Tiermaterial war, wie Gronkowski bestätigte, gut. "Obwohl wir ein bisschen mit der Witterung zu kämpfen hatten", erklärte er. So seien beispielsweise einige Kaninchen im Fell noch nicht fertig, weil die kalten Tage bisher fehlten. Doch der Schautermin steht in jedem Jahr.

Als die Schau offiziell eröffnet wurde, waren die Mitglieder des Vereins schon mehrere Tage beschäftigt. Käfigaufbau, Tiere einsetzen, Halle ausgestalten, Urteile der Preisrichter abwarten, Kataloge drucken - viel Freizeit muss besonders auf dem Höhepunkt im jährlichen Vereinsleben investiert werden. Doch die Angeraner Kleintierzüchter und ihre Gastaussteller machen das gern, gibt ihnen doch die Schau die Möglichkeit, ihr interessantes Hobby der Öffentlichkeit vorzustellen und vielleicht auch andere für die Kleintierzucht zu begeistern.

Gemischte Schau bringt einen breiten Überblick

Martin Stichnoth lobte als Vorsitzender des Kreisverbandes der Rassekaninchenzüchter Börde-Ohrekreis die hervorragende Arbeit des Angeraner Vereins. Eine gemischte Schau ermögliche einen breiten Überblick. "Die, die sich für Geflügel interessieren, schauen dann auch nach den Kaninchen und umgekehrt ist es genauso", sagte er. Die Mitgliedergewinnung sei in allen Vereinen schwierig, doch es sei wichtig, dass das Hobby nicht ausstirbt. Da das manchmal auch Unterstützung braucht, verallgemeinerte Martin Stichnoth auch aus Sicht eines Bürgermeisters, der er ist: "Wenn wir die Kleintierzüchter nicht einmal im Jahr zu moderaten Preisen in öffentliche Gebäude lassen, sparen wir am falschen Ende."

Die Angeraner Rassegeflügel- und Kaninchenzüchter haben da mit ihrer Gemeinde aber einen guten Partner an der Seite. Das unterstrich auch der stellvertretende Bürgermeister Dirk Bindemann. "Wir freuen uns, dass es euch in diesem Jahr wieder gelungen ist, solche schöne Schau zu präsentieren, das wird sicher immer schwieriger", erklärte er. Obwohl die finanzielle Lage der Kommunen nicht besser werde, wolle die Gemeinde die Vereine weiter unterstützen.

Günter Vahldiek, der den Kreisverband der Rassegeflügelzüchter Ohrekreis vertrat, freute sich, dass die Vereinsmitglieder eine starke Gemeinschaft sind und auch die Züchter mitnehmen, bei denen das Ergebnis vielleicht einmal nicht stimmt.

Züchterfrauen werden in die Vereinsarbeit integriert

Und auch die Züchterfrauen sind mit im Boot, wie Gerald Otto, der ebenfalls als Ausstellungsleiter fungierte, bestätigte: "Das ist unser Höhepunkt im Vereinsjahr, aber wir machen auch viel Kulturelles und Geselliges im Verein, wo dann die Frauen dabei sind." Von den 40 Mitgliedern sind heute auch schon einige nur noch passiv dabei, die Nachwuchsgewinnung gestaltet sich hier nicht anders als in anderen Vereinen. Es ist schwierig.

Doch die gestandenen Züchter wissen ihre Arbeit - 365 Tage im Jahr - und auch die vielleicht folgenden Meistertitel zu werten. "Es ist kein Zufallsprodukt, sondern der Lohn für lange Züchterarbeit, die auch manchmal von Rückschritten begleitet ist. Aber unbestritten ist Grundlage dieser Erfolge die Liebe der uns anvertrauten Tiere, die Haltung und Fütterung in artgerechten Anlagen", erklärten Gerald Otto und Gerald Gronkowski in ihrem Vorwort des Kataloges. Im Ergebnis konkurrieren manche Züchter des Vereins G817 Angern aber auch in höheren Kategorien und können sich Europameister, Vize-Europameister, Europachampion, Bundes-, Landes- oder Kreismeister nennen. Schon an den kommenden Wochenende werden einige der Züchter ihre Spitzentiere wieder auf den Landesschauen zeigen.