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Brunhilde Herfurth wird mit würdiger Feierstunde in den Ruhestand verabschiedet Chefin des Gymnasiums sagt Ade

Von Gudrun Billowie 30.01.2015, 02:18

Die Schulleiterin des Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasiums geht in den Ruhestand. Damit beendet Brunhilde Herfurth ihre 42-jährige pädagogische Laufbahn. Kollegen und Wegbegleiter bereiteten ihr einen würdigen Abschied.

Wolmirstedt l Die langen Tischreihen in der Aula des Gymnasiums waren dicht besetzt. Über 100 Kollegen, ehemalige Kollegen und Wegbegleiter waren am Mittwoch zur Abschiedsfeier von Brunhilde Herfurth gekommen. Heute wird die Schulleiterin des Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasiums zum letzten Mal als Chefin diese Schule betreten. Nach 32 Jahren Schulleitertätigkeit geht die 64-Jährige in den Ruhestand.

Für viele kam die Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt überraschend. Für Brunhilde Herfurth war es das Ergebnis reiflicher Überlegung. "Ich war in der Vergangenheit über längere Zeit aus gesundheitlichen Gründen nicht im Dienst gewesen", sagt sie, "jetzt geht es mir wieder gut und ich wollte in einer Phase aufhören, in der ich mich gut fühle."

Kollegen, Wegbegleiter, Schulchor und Schulorchester haben Brunhilde Herfurth eine würdige Feierstunde bereitet. "Das nehme ich als Wertschätzung mit", sagte sie.

Diese Wertschätzung wurde ihr auch in den Reden entgegengebracht. "Es tat gut, mit Frau Herfurth gemeinsam im Dienstzimmer zu sitzen", sagte Stellvertreter Carsten Koslowski, "ich habe von ihr viel gelernt." Als "streitbare, engagierte Kollegin und verlässlicher Partner" wurde sie von Iris Herzig bezeichnet, der Fachbereichskoordinatorin der Kreisverwaltung, die in Vertretung des Landrates gekommen war. "Mir fiel schon bei meinem ersten Besuch die Ruhe, Ordnung und Systematik in dieser Schule auf", bescheinigte Gunther Wegener aus dem Landesschulamt Sachsen-Anhalt. Oberstufenkoordinatorin Anette Modrach versprach, dass die Traditionen, die in der Schule unter der Leitung Brunhilde Herfurths entstanden sind, weitergeführt werden.

Bürgermeister Martin Stichnoth (CDU) schätzte vor allem das Können Brunhilde Herfurths "das Team der Lehrer so zu motivieren, dass sie sich in das Leben der Stadt einmischen." Gymnasiasten sind unter anderem musikalisch präsent, suchen aber auch Spuren der Geschichte und bereiten sie für die Öffentlichkeit auf.

Brunhilde Herfurth stammt aus Schönebeck, hat in Halle studiert, wurde Lehrerin für Mathematik und Chemie. 1973 stieg sie in den Schuldienst ein, zunächst an der Polytechnischen Oberschule (POS) in Schönebeck. Der Liebe wegen kam sie nach Wolmirstedt, übernahm Leitungstätigkeiten in der damaligen Lenin-Schule, die heute die Gutenberg-Schule ist. Als die damalige Thälmann-Schule, die heutige leerstehende Harnisch-Schule, gebaut wurde, begleitet sie bereits deren Bauphase. Mit der Eröffnung im Jahr 1983 wurde sie dort Direktorin der Polytechnischen Oberschule, die zugleich auch Erweiterte Oberschule war, an der das Abitur abgelegt werden konnte. Alfred Wiese war damals ihr Stellvertreter. Eine Frau als Chefin sei ihm fremd gewesen, sagt er, "aber nach zwei Jahren wusste ich, so schlecht ist es gar nicht und hübsch ist sie auch."

Den nächsten Neubau, die Errichtung des heutigen Gymnasiums in der Schwimmbadstraße, begleitete Brunhilde Herfurth ebenfalls. Seit dessen Eröffnung im Jahr 1995 legen Schüler dort das Abitur ab. Im Jahr 2001 platzte diese Schule aus allen Nähten, sodass in der Diesterweg-Schule kurze Zeit eine Außenstelle für die 5. bis 7. Klassen eingerichtet wurde. "Damals gab es über 1400 Schüler und 100 Lehrer", erinnert sich Brunhilde Herfurth. Als schwierige Phase will sie diese Zeit keineswegs bezeichnen. "Es lief alles gut."

Ein besonderes Ereignis ihrer Berufszeit kann Brunhilde Herfurth im Rückblick nicht benennen. "Ich habe es immer als Herausforderung gesehen, Schülern etwas beizubringen und ihnen bei Problemen so gut es ging beizustehen", sagt sie. Es habe sich gelohnt, das haben die Momente gezeigt, in denen sich Kollegen oder Eltern bedankt haben.

Wer das Kurfürst-Gymnasium künftig leitet, steht noch nicht fest. Die Stelle ist ausgeschrieben.