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Ehemaliger Lehrer Wolfgang Ernst brachte das alte und das neue Team zusammen Schülerfirma "Spitworx" startet neu

Von Gudrun Billowie 02.02.2015, 02:27

Die Schülerfirma Spitworx des Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasiums will wieder durchstarten. Zum Jahresbeginn organisierte der Firmenbetreuer Dr. Wolfgang Ernst eine Begegnung zwischen Neueinsteigern und einstigen Firmengründern.

Wolmirstedt l Noch etwas schüchtern sitzen die Mitarbeiter der Schülerfirma Spitworx an den Computern. Die Mädchen und Jungen sind erst seit wenigen Monaten dabei, aber fest entschlossen, die bestehenden Verträge fortzuführen und die Kunden zufriedenzustellen. Firmen und Vereine sollen sich im Internet gut präsentiert wissen.

Dr. Wolfgang Ernst ist der "Vater" der Schülerfirma. Er hat sie Ende der Neunziger Jahre aus der Taufe gehoben. Damals war er noch Lehrer am Gymnasium, heute genießt er den Ruhestand. Doch ganz ist der Kontakt zu den "Kurfürsten" nie abgerissen. Die Schülerfirma Spitworx hat er durch gute und schwierige Zeiten gesteuert. Nun ist eine neue Besatzung an Bord.

Marija Bechenkina, Johanna Gellert, Kilian Gutsche, Lucas Spaude und Dennis Krebs sind übriggeblieben aus den vielen, die in jüngster Zeit in die Firmenarbeit hineingeschnuppert haben, aber dann doch erkannten, dass Spitworx für sie nicht das Richtige ist. Mit diesem Nein kann Wolfgang Ernst besser leben, als mit Vielleicht. "Zuverlässigkeit ist wichtig, wenn man in der freien Wirtschaft bestehen will", ist der Grundsatz, den er den Schülern mit auf den Weg geben will.

Vor zwei Jahren haben ehemalige "Spitworxer" den letzten neuen Internetauftritt für einen Kunden erstellt. Die restliche Arbeit besteht aus der Pflege bestehender Verträge. Die Internetseiten ihrer Kunden müssen stets auf den aktuellsten Stand gebracht werden. Dafür müssen die Schüler in Kontakt mit den Auftraggebern bleiben. Das wollen die Neuen jetzt tun.

"Anfang 2014 gab es eine kritische Zeit", erinnert Dr. Wolfgang Ernst, "es gab kaum Schüler, die aktiv und kontinuierlich mitgearbeitet haben." Die wenigen waren überfordert und damit ging ein wichtiger Auftrag verloren, die Neugestaltung der Internetseite der Stadt Wolmirstedt. Die "alte" Version stammte bereits von Spitworxern, war vor 15 Jahren der erste Großauftrag der damals neugegründeten Firma gewesen.

Wolmirstedts Seite hat letztlich ein anderer neu gestaltet, das lässt der neuen Firmen-Generation Luft. Die neue Truppe will langsam in das Firmenleben hineinwachsen. Einen Geschäftsführer gibt es noch nicht, die Hierarchien sind flach, solange, bis sich ein inneres Gefüge entwickelt hat. Klar scheint allerdings, dass sich die Mädchen Marija und Johanna gern um das Marketing kümmern würden. Wie wichtig das ist, erzählen die "alten Hasen."

"Wir hatten Ildiko, sie war sehr geschäftstüchtig", sagt Stefan Claus. Ildiko Tech war zwar nicht zum Treffen der Spitworx-Generationen gekommen, ist aber den Jungs in bester Erinnerung. Sie habe überall Kontakte geknüpft, erinnern sie sich. Um die Technik haben sich hauptsächlich die Jungs gekümmert, die längst Männer geworden sind und im Berufsleben stehen.

Im weitesten Sinne sind alle der Informatik treu geblieben. Stefan Claus hat Mathematik studiert und arbeitet jetzt als Risikocontroller. Auch nach dem Abitur habe er weiter Webseiten erstellt. Roman Frohn ist Medieninformatiker geworden und arbeitet im Onlineversandhandel. Mathias Magdowski und Marcel Thränhardt haben Elektrotechnik studiert, Markus Hallaus und Robert Becker sind Fachinformatiker geworden. Thomas Natzel wurde Lehrer für Mathematik und Physik und Steffen Müller studierte Design. Als Webdesigner hat er wieder die Kurve zur Informatik genommen.