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Qiuping Liu und Hongzhuan Li bringen den Schülern des Barleber Gymnasiums Chinesisch bei Lehrerinnen fühlen sich wohl

Von Vivian Hömke 05.03.2015, 02:29

Qiuping Liu und Hongzhuan Li unterrichten Chinesisch am Ecole-Gymnasium in Barleben. Beide loben die Atmos-phäre an der Schule. Etwas vermissen sie jedoch in Deutschland: das echte chinesische Essen.

Barleben l Wenn Qiuping Liu und Hongzhuan Li an ihre Heimat denken, dann müssen ihre Gedanken mehrere Tausend Kilometer weit fliegen. Die beiden Chinesinnen unterrichten ihre Muttersprache am Internationalen Gymnasium "Pierre Trudeau" in Barleben. Die Schule ist die einzige in Sachsen-Anhalt, an der diese Fremdsprache angeboten wird.

"Die Arbeit macht sehr viel Spaß, die Atmosphäre ist toll."

Hongzhuan Li, Lehrerin am Barleber Gymnasium

Qiuping Liu stammt aus der Acht-Millionen-Einwohner-Stadt Wuhan, gelegen in der Mitte Chinas. Ihre Kollegin Hongzhuan kommt aus der Millionen-Metropole Shanghai. Beide Frauen haben bereits in der Heimat studiert, die Lust auf etwas Neues trieb sie in die Ferne. "Außerdem hat mein Schwager von Deutschland geschwärmt, das hat mich positiv beeinflusst", erinnert sich Hongzhuan Li. Die heute 37-Jährige studierte noch einmal Anglistik, Germanistik und Japanologie in Erlangen, bevor sie vor sechs Jahren die Stelle als Lehrerin in Barleben antrat. Qiuping Liu, 39 Jahre alt, absolvierte ein Studium mit den Fächern Sinologie, Anglistik und Wirtschaft in Trier, seit zwei Jahren lebt auch sie in der Börde.

Dort fühlen sie sich sehr wohl, sagen beide. "Meine Nachbarn sind sehr nett zu mir, dafür bin ich sehr dankbar", sagt Qiuping Liu. Besonders schätzen würden sie zudem die Bedingungen an der Ecole-Schule. "Die Arbeit macht sehr viel Spaß, die Atmosphäre ist toll", sagt Hongzhuan Li. "Wie eine Familie", pflichtet ihr Qiuping Liu bei. Außerdem sei die Schule sehr offen für andere Kulturen.

Und was unterscheidet die Deutschen ihrer Meinung nach besonders von den Chinesen? "Die Deutschen sind größere Individualisten. In China sind die Leute mehr gruppenorientiert, Netzwerke sind für sie sehr wichtig", sagt Qiuping Liu. Eine große Rolle spiele im fernen Osten das "Guanxi", was dem deutschen Ausdruck "Vitamin B" für Kontakte oder Beziehungen haben ähnlich sei.

Auf die Frage, was sie aus ihrer Heimat in Deutschland besonders vermissen, schmunzeln beide und antworten synchron: "Das Essen!" So, wie es die Mama zubereite. In China, erklärt Qiuping Liu, seien Restaurant-Besuche zudem viel günstiger.

Etwas Heimatluft können die Lehrerinnen noch in diesem Monat schnuppern. Zusammen mit 15 Schülern und einem weiteren Betreuer wollen sie eine zwölftägige Reise in die chinesische Touristenstadt Enshi unternehmen.