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Weltenbummler Wolfgang Meyer aus Samswegen hält Vortrag in der Diesterweg-Schule In nur 70 Tagen mit dem Fahrrad zum Nordkap

Von Regina Malsch 13.04.2015, 01:25

Wolmirstedt l Auf Einladung des Fördervereins der Diesterweg-Schule fand am Freitagabend im Forum ein besonderer Reisevortrag statt. Wolfgang Meyer aus Samswegen, der radelnde Weltenbummler, erzählte von seiner 70-tägigen Tour zum Nordkap. Den über 50 Gästen machte er Lust auf die faszinierende Natur in Skandinavien und vielleicht auch mal wieder auf eine Radtour. Dazu trugen neben seiner humorvollen Vortragsweise auch die vielen Fotos von Land und Leuten bei. Wolfgang Meyer war vom 31. Mai bis 8. August 2014 allein quer durch Skandinavien unterwegs und legte dabei 5454 Kilometer zurück.

"Es war kein Urlaub, dazu war es zu anstrengend. Es war Selbstbestätigung, Erlebnisreise und sportliche Herausforderung zugleich. Ich habe viel gesehen, nette und auch ,verrückte` Menschen getroffen und mich aber auch gequält, um das Ziel zu erreichen", berichtete Wolfgang Meyer. Ein Jahr hat er sich vorbereitet: die Extraanfertigung des Fahrrades, Konditionstraining, Festlegung der Route und Auswahl des nur 45 Kilogramm schweren Gepäcks, das in einem selbstgebauten Anhänger Platz fand.

"Ich bin täglich zwischen 51 und 166 Kilometer geradelt, auf einsamen, glatten Straßen, aber auch über holprige Wege und durch dichte Wälder. Insgesamt habe ich 52 Tunnel passiert, Steigungen von bis 12 Prozent bezwungen und das Rad auf der ganzen Strecke nur wenige Kilometer geschoben. Pannen hatte ich kaum", erzählt er stolz. Gestartet war Wolfgang Meyer mit der Fähre von Rostock nach Trelleburg. Die Route ging durch Schweden, eine kurze Strecke durch Finnland, dann in Norwegen bis zum Nordkap und zurück an der norwegischen Küste über die Lofoten bis nach Oslo. "Die Natur ist überall in Skandinavien schön, aber atemberaubend ist es im hohen Norden." Mehr als 800 Fotos hat er gemacht und täglich Tagebuch geführt. Meist hat er in seinem Zelt geschlafen, nur selten kleine Hütten gemietet. Und das auch nur, weil er trotz wasserdichter Kleidung vom Regen klatschnass war und so die Sachen trocknen musste. Er hat Wind und Wetter getrotzt, bei Minusgraden gefroren und bei plus 30 Grad geschwitzt. Nein, sagt er, nicht alles hätte Spaß gemacht und kleine Blessuren habe er sich auch zugezogen, aber nie ans Aufgeben gedacht. Mit viel Beifall bedankten sich die Besucher nicht nur für einen interessanten Vortrag, sondern zollten dem Globetrotter auch ihren Respekt.