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Die neue Treppe zur Patronatsloge in der Barleber Kirche ist feierlich eröffnet worden Gäste dürfen nun in alte Adels-Loge

Von Vivian Hömke 28.04.2015, 03:20

Künftig können Besucher die Patronatsloge in der Barleber Kirche wieder betreten - und zwar, wie früher einmal, von außen. Eine neue Treppe führt zu dem ehemaligen Platz für die Adeligen im Schiff des Gotteshauses.

Barleben l Die Patronatsloge, oder auch Vorwerksche Loge, gewährt einen Blick in den Bauch der Barleber Kirche "Sankt Peter und Paul", ohne auch nur einen Fuß in das Gotteshaus zu setzen. Früher hat dort der Adel Platz genommen - nun ist die Loge über eine Treppe von außen auch für Besucher zugänglich. Am Sonnabend wurde der Zugang unter den Blicken neugieriger Gäste und mit Musik vom Barleber Posaunenchor feierlich eröffnet. Mitglieder vom Heimatverein schlüpften extra in historische Kostüme und hielten neben dem echten auch einen symbolischen goldenen Schlüssel bereit.

Zehn Sandsteinstufen führen auf der sich nach unten leicht öffnenden Treppe an der Seite der Kirche hinauf zu einer Holztür. Dahinter befindet sich die Vorwerksche Loge - mit einem kleinen bestuhlten Sekretär, auf dem ein Gästebuch liegt, einer Spendendose und einem weiteren Klappstuhl hinter der Tür spartanisch eingerichtet.

45000 Euro hat der Bau der Treppe insgesamt gekostet. Die alte wurde wegen Einsturzgefahr samt umgebendem Fachwerk 1976 abgerissen. Finanziert wurde die neue Treppe allein mit Mitteln, die der Förderverein "Bau und Kultur" aufgebracht hat sowie durch Spenden aus der Kirchengemeinde. Für die Stufen sowie die "Treppenwangen" haben beispielsweise Paten je 250Euro gesponsert. Ihnen wurde am Sonnabend mit einer Urkunde gedankt.

"Mit der Treppe machen wir zwar den dritten Schritt vor dem ersten", sagte Architektin Sina Stiebler nach der Eröffnung. Dies habe jedoch einen bestimmten Grund: Für die dringend notwendige Sanierung des Kirchturmes, die Erneuerung des Fassadenputzes und der Fenster in Höhe von insgesamt etwa 800000 Euro werde Geld gebraucht. Ein Teil davon hoffen die Verantwortlichen durch Spenden einzunehmen, die Besucher der Patronatsloge vielleicht in der dafür vorgesehenen Dose hinterlassen. Später solle noch die Loge durch einen neuen Anstrich eine Schönheitskur verpasst bekommen.

Der Gemeindekirchenrat muss laut Johannes Könitz nun noch entscheiden, wann die Patronatsloge geöffnet haben soll. "Ich werde vorschlagen, dass sie in der Saison von April bis Oktober täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet wird", sagte der Pfarrer der Volksstimme.