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Kalikumpel feiern den 1. Mai mit ihren Familien auf der Schlossdomäne in Wolmirstedt Bergleute halten an guter Tradition fest

Von Karl-Heinz Klappoth 02.05.2015, 03:26

Wolmirstedt l Hunderte Kaliwerker, ihre Familienangehörigen und ehemalige Kumpel treffen sich seit Jahren am 1. Mai auf der Schlossdomäne und feiern hier den Tag der Arbeit gemeinsam. Politik spielt bei dem ungezwungenen Miteinander nur eine untergeordnete Rolle. Eingeladen hat die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie zur traditionellen Mai-Feier in die Museumsscheune.

Und das Wetter meinte es gestern Vormittag mit den Kali-Kumpeln gut, blieben viele Gäste "vor der Tür", denn auch draußen wurden sie bestens versorgt und unterhalten. Zum Beispiel von den Mitgliedern des Wolmirstedter Kanuvereins, die sich mit den Jüngsten intensiv beschäftigten. Die Sportler hatten dafür extra eine Malstraße aufgebaut und zahlreiche Geschicklichkeitsspiele mitgebracht, so war Spaß bei den Kleinen angesagt.

Bevor es aber draußen hektisch zuging, wurde drinnen gesungen. Die Maifeier der Kalikumpel, das hat Tradition, wird stets mit dem Steigerlied "Glück auf, der Steiger kommt" in der Museumsscheune eröffnet. Das war auch diesmal nicht anders. Und einmal mehr gab die Blaskapelle aus Grasleben dabei den musikalischen Ton an.

Die rote Nelke, das war nicht zu übersehen, ist immer noch das Symbol für den ersten Mai. Als Anstecker wurden kleine Nachbildungen der Blumen am Eingang von den Mitgliedern des Bergmannsvereins verteilt und viele Besucher hefteten sie sich umgehend an die Brust. Große politische Absichten verkündete keiner von ihnen, die meisten Besucher kamen gestern zur Museumsscheune, um sich mit Freunden, ehemaligen Kollegen und alten Bekannten zu treffen

Zuvor aber verwies der Betriebsratsvorsitzende Michael Knackmuß in seiner kurzen Ansprache auf das Motto des Tages, "das da lautet, die Arbeit der Zukunft gestalten wir selbst".

Der Betriebsratsvorsitzende nutzte die Bühne in der Museumsscheune, um Einblicke in die aktuelle Arbeitswelt zu geben. Er verwies auf die Digitalisierung und die demografische Entwicklung, "die auch am Kaliwerk nicht spurlos vorüber geht. Aber mit dem Veränderungsprozess Kali 2.0 sind wir auf einem guten Weg. Wir stellen damit unter Beweis, dass Kali ein sicherer Arbeitgeber in der Region ist."

Eine Herzenssache war es ihm, im Kreise der Maigäste, daran erinnern, dass trotz des Feiertages nicht alle Kumpel auf der Schlossdomäne dabei sein können: "Es gibt immer wieder Bergleute, die nicht mitfeiern können, die jetzt unter Tage sind, um auch zu den Feiertagen die Produktion am Laufen zu halten."