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Erledigungsstau in der Grünflächenpflege soll mit neuen Mitarbeitern abgearbeitet werden Wolfgang Großmann leitet Eigenbetrieb

Von Gudrun Billowie 10.06.2015, 03:26

Wolmirstedt l Wolfgang Großmann leitet seit Anfang Juni den Eigenbetrieb Wirtschaftshof. Der 57-Jährige übernimmt damit die Kankheitsvertretung für Wilfried Frenkel.

Wolfgang Großmann ist ehrenamtlicher Ortsbürgermeister von Rogätz und stundenweise in der Verbandsgemeinde Elbe-Heide angestellt. In Zukunft wird er dort zehn Wochenstunden arbeiten und 30 Wochenstunden für den Wolmirstedter Eigenbetrieb tätig sein. In diesem Betrieb sind 18 Mitarbeiter beschäftigt.

"Der Bürgermeister hat ohne den Eigenbetriebsausschuss entschieden."

Rudolf Giersch (FUWG)

Das Angebot, in Wolmirstedt zu arbeiten, war vom Bürgermeister Martin Stichnoth (CDU) gekommen. Bei den Mitgliedern des Eigenbetriebsausschusses stieß diese Personalbesetzung auf durchgehende Zustimmung. Rudolf Giersch (FUWG) wunderte sich jedoch, warum der Eigenbetriebsausschuss im Vorfeld weder informiert worden war, noch darüber abgestimmt hatte. Er zitierte Paragraf Fünf des sachsen-anhaltinischen Eigenbetriebsgesetzes, nachdem der Gemeinderat die Betriebsleitung des Eigenbetriebes auf Vorschlag des Betriebsausschusses im Einvernehmen mit dem Bürgermeister bestimmt. "Der Bürgermeister hat ohne den Eigenbetriebsausschuss entschieden", merkte Rudolf Giersch an und forderte, dass der Bürgermeister die Zustimmung umgehend einhole. Ohne diese Zustimmung sieht er die Rechtssicherheit der Handlungen und Unterschriften des amtierenden Eigenbetriebsleiters in Gefahr.

Was die Arbeit angeht, setzen die Mitglieder des Eigenbetriebsausschusses sowie die anwesenden Ortsbürgermeister Gerhild Schmidt (Glindenberg) und Rolf Knackmuß (Farsleben) große Hoffnungen in Wolfgang Großmann. Sie machten auf einen seit langem andauernden Erledigungsstau aufmerksam. "Die Grasmahd ist nicht in Ordnung und die Spielplätze sind schlecht repariert", sagte Rolf Knackmuß, "Wege und Straßen sind mit Sträuchern zugewachsen." Auch Gerhild Schmidt sprach von lange nicht gemähten Straßengräben und Grünflächen.

"Wolmirstedt sieht zurzeit nicht schön aus."

Wolfgang Großmann

Die Misere unzureichend gepflegter Grünflächen hat auch Wolfgang Großmann bereits wahrgenommen. "Wolmirstedt sieht zurzeit nicht schön aus."

In der Tat hat die erste Grasmahd in diesem Jahr nicht stattgefunden. Warum sie ausgefallen ist, kann im Rathaus niemand genau beantworten. Als ein Grund wird der hohe Krankenstand im Eigenbetrieb angeführt. "Da es sich um viele Langzeitkranke handelt, haben wir drei neue Mitarbeiter als Saisonkräfte eingestellt", sagt Wolfgang Großmann.

Trotz der neuen Bedingungen dämpft Wolfgang Großmann die Erwartungen. "Wir werden in kürzester Zeit keine Wunder vollbringen." Eines hat er sich jedoch vorgenommen. "Wir müssen prüfen, für welche Grünflächen der Eigenbetrieb überhaupt zuständig ist." Derzeit werden Flächen gemäht, die der Stadt nicht gehören. Die Arbeiten auf diesen Flächen werden demnach auch nicht bezahlt.

Um die Arbeiten des Eigenbetriebes effektiver und kostendeckender zu gestalten, regt Heinz Maspfuhl (SPD) eine interkommunale Zusammenarbeit mit den Gemeinden Elbe-Heide, Niedere Börde und Barleben an. Weiterhin soll der Einsatz von Mitarbeitern des Bundesfreiwilligendienstes in die Wege geleitet werden, die zumindest schwerpunktmäßig innerhalb spezieller Projekte grüne Flächen in Ordnung bringen.