Zehn Jahre "Las Sonadoras"

Wolmirstedt l Vor zehn Jahren wurde die Tanzgruppe "Las Sonadoras" des OK-Live-Ensembles Barleben-Wolmirstedt gegründet. Die 15 Mitglieder sind heute zwischen 13 und 19 Jahre alt und kommen aus Wolmirstedt und Umgebung. Die meisten gehen aufs Gymnasium oder besuchen die Ganztagsschule. Von Anfang an wurden die Mädchen von der studierten Tanzpädagogin Galina Peters trainiert. Die aus Russland stammende 52-Jährige arbeitet mit den "Las Sonadoras" jeden Freitag zwei Stunden in der Turnhalle der Leibniz-Schule. Jedes Jahr werden neue Tänze einstudiert. "Das ist kein leichtes Training, es gehört Kondition, Disziplin und Rhythmusgefühl dazu. Und natürlich eine gewisse Portion Talent und Liebe zum Tanzen", meint die Tanzlehrerin.

Zu Beginn stand vor allem klassischer Tanz auf dem Programm. Gelernt haben die jungen Mädchen auch, auf der Spitze zu tanzen. Wie viel Geduld und Geschick aufgebracht werden muss, bis sie technisch perfekt und synchron sowie elfengleich über die Bühne schweben, kann man nur erahnen. Seltsamerweise sehen sich die Mädchen heute alle ziemlich ähnlich - schauen fast wie kleine Primaballerinas aus. Alle sind gertenschlank und tragen das lange Haar - zumindest bei Training und auf der Bühne - streng aus dem Gesicht. Mimik und Gestik müssen ebenfalls stimmen, darauf legt die Tanzpädagogin viel Wert. Und so ist es in erster Linie der Verdienst von Galina Peters, wenn die Tanzgruppe heute zu den Glanzlichtern des Ensembles gehört.

Die Gruppe fällt auch immer wieder durch ihre Wandelbarkeit auf. Im Vorjahr trumpften sie mit "Pizzicato", einer Mischung aus klassischem und modernen Tanzelementen, auf.

"Las Sonadoras" tanzen in den Traumwelten

Zur Premiere des neuen OK-Live-Programms "Fantastische Traumwelten" zum diesjährigen Stadtfest waren sie mit zwei ganz unterschiedlichen Beiträgen zu sehen. Einmal mit "The man" - fetzig und modern und dann mit dem ballettähnlichem, langsamen "Prituri Se Planinata". Fast könnte man glauben, der neue Programm-Titel des Ensembles ist speziell auf die "Las Sonadoras" zugeschnitten. Der Name stammt aus dem Spanischen und bedeutet flüchtige oder auch schwer fassbare Träume. Und in eine Traumwelt entführen die 15 Schönheiten die Besucher der Shows regelmäßig.

"Es macht wirklich unheimlich viel Spaß, auch wenn wir manchmal an unsere Grenzen gehen", erzählt Maja Kölling aus Zielitz, die oft in der ersten Reihe steht und eine unglaubliche Ausstrahlung hat. Die 19-Jährige macht gerade im Kinderhaus in Magdeburg ein freiwilliges Jahr und will Lehrerin werden. Sie gehört dem Ensemble bereits seit zwölf Jahren an. "Ich habe schon immer sehr gern getanzt und in der Gruppe viel gelernt." Besonders gut gefällt ihr, dass sie die Musik selbst auswählen dürfen und auch sonst bei allem Mitspracherecht haben, auch bei den Kostümen. Ihre Freundin Anneliese Aumann, die gerade ihr Abi gemacht hat, fand das Ensemble schon als kleines Mädchen "supercool".

Heute ist die Gruppe für sie wie eine zweite Familie. "Wir haben schon so viel zusammen erlebt und gehen mittlerweile gemeinsam durch dick und dünn. Ich bin überzeugt, es sind Freundschaften fürs Leben entstanden - was kann es Schöneres geben?" Auch Tabea Schärf (18) aus Wolmirstedt lobt den Zusammenhalt. "Wenn jemand ein Problem hat, findet er immer ein offenes Ohr." Tabea hat durch das Ensemble auch fremde Länder kennengelernt. Durch den internationalen Jugendaustausch war sie zum Beispiel mehrmals mit in Frankreich. Die "Las Sonadoras" haben auch an verschiedenen Wettbewerben erfolgreich teilgenommen. Unvergesslich für das Trio aber ist ein TV-Auftritt. Als die "Goldene Quote", eine Talenteshow, 2007 in Wolmirstedt aufgezeichnet wurde, stand die Gruppe noch ganz am Anfang. "Das war für uns sehr aufregend, hat uns aber auch Auftrieb gegeben und zusammengeschweißt", meinen sie übereinstimmend.