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Einladung für den 23. März an alle an der niederdeutschen Sprache Interessierten Plattdeutsch im Wolmirstedter Museum

07.03.2011, 04:45

Wolmirstedt (kl). "Geburtsdoag wolln wi hüte feiern, mit veel Gäst von wiet und nao. Herekumm sind se aööe. Ut de Dörper sin se dao."

Mit diesen Versen bereicherte Arthur Etterwindt, Lehrer im Ruhestand aus Samswegen, als plattdeutscher Festredner im Jahre 1992 das 65. Gründungsjubiläum des Museums Wolmirstedt. Mit seinem Auftritt erinnerte er an eine Mundart, die über viele Jahrhunderte hinweg mit mehreren Dialekten im ländlichen Raum unserer Region gesprochen wurde. Sie gehört sprachlich zum ostfälischen Niederdeutsch, das ebenso wie das westfälische Niederdeutsch wegen seines Gebrauchs auf dem platten Land als "Plattdeutsch" bezeichnet wird.

Seit 1991 ist seine Erhaltung ein Bestandteil der Kulturpolitik des Landes Sachsen-Anhalt, das der Pflege dieser Mundart in den Schulen besondere Aufmerksamkeit schenkt. Von der Arbeitsstelle Niederdeutsch an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und vom Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V. organisiert, finden seitdem regelmäßig und landesweit plattdeutsche Vorlesewettbewerbe von Schülerinnen und Schülern statt, die gemeinnützig vom Ostdeutschen Sparkassenverband unterstützt werden.

An das Wirken des plattdeutschen Bördedichters Wilhelm Horn aus Eichenbarleben in den 20er Jahren anknüpfend, widmete das Museum Wolmirstedt im Jahr 1993 sein Jahresheft Nr. 17 der "Wolmirstedter Beiträge" den schönsten Geschichten und Gedichten, die der "Kanter ut Samswäjen" zwischen 1963 und 1993 verfasst hat.

In den folgenden Jahren musste in der Einrichtung die Beschäftigung mit dem "Platt" zugunsten anderer wichtiger Aufgaben zurückstehen.

Es ist aber nicht aus dem musealen Blickfeld entschwunden und nachdem sich in der zurückliegenden Zeit neben den "Plattspräkern" in Barleben und Hohenwarsleben nun auch einige von ihnen in Wolmirstedt gefunden haben, scheint der richtige Zeitpunkt für das gegenseitige Kennenlernen gekommen zu sein.

Aus diesem Grund laden Museumsleiterin Anette Pilz und Mitinitiator Werner Schierhorn für Mittwoch, den 23. März, 15 Uhr, alle an der niederdeutschen Sprache Interessierten aus dem Bördekreis (mit oder ohne Sprachkenntnissen) herzlich zu einer gemütlichen Plauderstunde ins Museum auf die Wolmirstedter Schlossdomäne ein.