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Wolmirstedter Funker hören die Raumstation "ISS"

24.03.2011, 04:36

Über ein ganz besonderes Erlebnis für die Wolmirstedter Amateurfunker berichtet hier Michael Höding:

Am Nachmittag des 17. März lauschte eine Gruppe Wolmirstedter Funkamateure auf Signale aus dem Weltraum. Der Deutsche Amateurradio Club e.V. hatte angekündigt, dass kurz nach 15 Uhr ein Funkkontakt zwischen einer Münchener Schule und dem Austronaten Paolo Nespoli auf der ISS geplant war.

Funkkontakte zwischen der ISS und Schulstationen finden regelmäßig als Werbung für die bemannte Raumfahrt statt. Das passiert über Amateurfunkstationen an Bord der ISS und auf der Erde. Viele der Astronauten an Bord sind auch Funkamateure. Nicht jeder Astronaut nutzt die wenige Freizeit an Bord der ISS für richtigen Amateurfunkbetrieb, so dass ein Funkkontakt mit der ISS etwas Besonderes ist. Daher blieb den Wolmirstedter Funkamateuren nur die Rolle der Zuhörer.

Für die Verabredung hatten die Münchener Schüler zwanzig Fragen vorbereitet, die sie während der etwa zehnminütigen Sichtbarkeit der Raumstation stellen wollten. Aus Wolmirstedt ist es im genutzten UKW-Bereich allerdings unmöglich die Münchener zu hören, da Erdkrümmung und Mittelgebirge die Radiosicht versperren.

Jedoch bestand die Hoffnung, die ohne Hindernisse am Himmel sichtbare ISS zu hören. So saßen die Funkamateure gespannt am UKW-Funkgerät und beobachteten die angegebene Frequenz. Die Bahn der ISS war für unsere nördlichen Breiten leider nicht ideal. Sie verlief über Cornwall, Mailand nach Athen. Die maximale Höhe über dem Horizont sollte 20 Grad betragen. Zunächst waren nur einige leise Signale zu hören.

Als die ISS sich der maximalen Höhe näherte konnte man laut und deutlich eine Antwort des italienischen Astronauten Paolo Nespoli, der als Funkamateur unter IZ0JPA bekannt ist, hören. Paolo meinte, dass der Weltraumtourismus zunehmen wird und fast jeder davon träumt, einmal ins All zu fliegen. Im weiteren Verlauf des Überflugs war die Hörbarkeit des Signals schlechter. Gründe hierfür waren die geringe Bahnhöhe und die Dopplerverschiebung.

Die nächste Amateurfunkativität an Bord der ISS ist für den 12. April geplant. Anlässlich des 60 Jahrestages des historischen Weltraumflugs von Juri Gagarin wird der auf der ISS befindliche Amateurfunksatellit ARISS-1 in Betrieb genommen. Er erlaubt Amateurfunkverkehr über die ISS und sendet Bilder aus dem Weltraum. Die Wolmirstedter wollen wieder dabei sein.

Ein Audiomitschnitt des Funkexperiments ist auf der Webseite der Wolmirstedter Funker zu finden:

www.darc.de/w/37