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Für die Schülerfirma "Kurfürst Event Factory" beginnt wieder der Berufsalltag / Niklas Otto: "Die Hausaufgabenhefte gehören nun bald zur Produktionspalette"

Von Karl-Heinz Klappoth 29.04.2011, 06:29

Für Niklas Otto, Schüler der 10. Klasse des Kurfürst-Gymnasiums, war gestern nicht nur der erste Schultag nach den Osterferien, sondern zugleich der erste Arbeitstag. Der Gymnasiast ist auch der Geschäftsführer der Schülerfirma "Kurfürst Event Factory", kurz KEF. Und immer donnerstags ist Produktionstag angesetzt. Da treffen sich die Mitglieder der Firma, um die nächsten Aufgaben abzusprechen. So auch gestern Mittag.

Wolmirstedt. Die Schülerfirma des Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasiums, die im Oktober 2010 (erneut) aus der Taufe gehoben wurde, ging ursprünglich aus der Football-Marketingfirma hervor, die bereits 2004 an der Einrichtung installiert wurde. Doch wie Niklas Otto auch aus eigener Erfahrung weiß, ging seinerzeit die Bedeutung des Schülerunternehmens im Laufe der Jahre ein gutes Stück verloren, "auch weil die letzte Motivation fehlte".

Im Oktober 2010 wurde deshalb ein Schnitt gemacht, entschieden sich die Schüler für einen Neuanfang. Und wie der Geschäftsführer ausdrücklich betont, geschah dies ganz bewusst mit einem neuen Namen. "Kurfürst Event Factory, wie die Schülerfirma sich heute nennt", erläutert Niklas Otto, "symbolisiert diesen neuen Weg. Wir haben erkannt, dass nur eine stärkere Kommunikation mit den Schülern eine deutliche Steigerung des Bekanntheitsgrades des Unternehmens mit sich bringt. Und Akzeptanz, die ist zwingend notwendig, um zu überleben."

Trotz neuer Marketing-Strategie, die Strukturen der Schülerfirma bleiben weitgehend erhalten. Wie der 16-jährige Geschäftsführer erläutert, treffen sich die zehn Mitglieder des Unternehmens mit dem Lehrer und Teamleiter Klaus Keller, sammeln Ideen und setzen sie in konkrete Projekte um. Dabei versteht sich KEF als ein Dienstleister für die Schüler des Gymnasiums in Fragen Merchandising, Catering und Ver- anstaltungen. "Es sind keine leeren Worthülsen, die hier gedroschen werden", betont Teamleiter Klaus Keller. "Mit vielseitigen Projekten wollen die Schüler gezielt alle Klassenstufen ansprechen, um sie für ihre Produkte zu begeistern."

Zur Produktionspalette des Unternehmens gehört zum Beispiel der Vertrieb der KEF-Mode und -Artikel wie T-Shirts, Beutel, "und demnächst sollen schuleigene Hausaufgabenhefte mit dem Aufdruck des Gymnasiums dazu kommen", verspricht Niklas Otto. Sind Events an der Schule angesagt, dann trägt die Schülerfirma ebenfalls Verantwortung. Erinnert sei an die Halloween-Partys oder Faschings-Feiern, selbst ein Fußball-Turnier haben sie organisiert. Und natürlich fällt dann auch das Catering in das Aufgabengebiet der Schülerfirma. Ebenso liegt der Sandwich-Verkauf, der in den Schulpausen stattfindet, in den Händen der KEF. Die Beratung gestern, so ließ der Geschäftsführer abschließend durchblicken, hat gezeigt, dass bereits in nächster Zeit das Angebot erweitert werden soll. Was es im einzelnen ist, wollte Niklas Otto aber noch nicht verraten.