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Diskussion im Wirtschaftsausschuss der Hohen Börde Gemeinde schiebt Schulwege-Projekt an

Von Maik Schulz 14.05.2011, 04:29

Sichere Schulwege will die Gemeinde Hohe Börde für all ihre Grundschulstandorte erkunden. Demnächst startet in Irxleben ein Pilotprojekt, das beispielgebend für alle anderen "Schuldörfer" sein soll. Die Verwaltung stellte das Konzept am Donnerstag dem Wirtschaftsausschuss des Gemeinderates Hohe Börde vor.

Irxleben/Hohe Börde. Mit dem bald abgeschlossenen Neubau des Kita-Hort-Komplexes in Irxleben, gleich neben Grundschule und Sporthalle, wachsen die Herausforderungen für die Verkehrssicherheit und die Regelung der Zubringerverkehrs. Die Zahl der Eltern und Kinder verdoppelt sich. Das muss Folgen in den Schwerpunktzeiten haben. Erste Lösungen werden bereits umgesetzt. An der Frontseite der Kita wird ein zusätzlicher Parkplatz eingerichtet.

Bauamt erläutert Pläne an der Irxleber Kita

Quer zur Straße "Im Fuchstal" an der Langsseite des Kita-Hortkomplexes werden weitere Parktaschen gebaut. Darüber informierte Bauamtsleiter Rüdiger Schmidt. Die Sackgasse im dahinterliegenden Wohngebiet Fuchstal/Wildpark soll nicht als Durchgangsstraße geöffnet werden, um die Anwohner nicht zusätzlich zu belasten.

Doch mit der Bereitsstellung von – hoffentlich genügend – Parkplätzen an der neuen Kita will sich die Gemeinde nicht zufriedengeben. Denn: Niemand weiß genau, wie sich die Lage beim Bringen und Abholen der Kinder entwickelt.

Deshalb schlägt die Verwaltung vor, in einem Modellprojekt für alle Schulstandorte der Gemeinde die im Alltag tatsächliche Situation in Irxleben intensiv unter die Lupe zu nehmen. Ziel ist die Erarbeitung eines Pilotprojektes für sichere Schulwege, die für jede einzelne Ortschaft mit Grundschule spezifiziert gemacht und auf der Internetseite der Gemeinde veröffentlicht werden soll.

Annika Dohnert vom Ordnungsamt stellte im Wirtschaftsausschuss die nächsten Schritte auf dem Wege zum "Schulwegprogramm" vor. Ende Mai wird eine Arbeitsgruppe in Irxleben tagen, in der Mitarbeiter von Kita, Hort und Grundschule, der Gemeindeverwaltung, der Polizei, der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises mit Vertretern des ADAC und des Gemeinderates zusammen beraten. Die Arbeitsgruppe soll dann vor Ort potenzielle Problembereiche feststellen, Gefahrenquellen erkunden – besonders unter dem Augenmerk einer sicheren Fahrbahnüberquerung. Ihre Ergebnisse soll die Arbeitsgruppe dem Irxleber Ortschaftsrat, sowie dem Wirtschaftsausschuss, dem Hauptausschuss und dem Gemeinderat vorstellen. Das soll bis zum 1. August abgeschlossen sein. Dann geht es an die Auswertung und Umsetzung der gemachten Vorschläge.

Dähnhardt: Wir wurden immer nur vertröstet

Ergebnis ist ein konkreter Schulwegplan mit Tipps, Regeln und Hinweisen für alle Schüler und Eltern. Nach Einschätzung von Annika Dohnert könnten bereits parallel andere Ortschaften mit Grundschulen erste Schritte für ihr Konzept eines sicheres Schulwegs unternehmen.

Die Idee fand Zustimmung im Wirtschaftsausschuss – aber auch Kritik: keine inhaltliche, eher eine Kritik in Sachen Zeitpunkt.

Hermsdorfs Ortsbürgermeister Dieter Dähnhardt erklärte: "Es ist ja schön, dass die Verwaltung jetzt dieses Konzept vorstellt, wogegen prinzipiell ja auch nichts einzuwenden ist. Nur: In Hermsdorf gibt es seit der Eröffnung der neuen Kita, die sich auch in direkter Nachbarschaft der Grundschule befindet, erhebliche Probleme. Die Überquerung der in den Morgenstunden stark befahrenen Kreisstraße beim Bringen der Kinder ist für viele Eltern unumgänglich. Im Dorfkern, an der anderen Seite von Schule und Kita, herrscht Chaos, besonders in den Morgenstunden. Wir reden davon seit mehr als einem halben Jahr, und wir haben bis heute kein Ergebnis, nur lapidare Antworten aus dem Ordnungsamt, dass bis auf eine eventuelle Tempo-30-Zone nichts zu machen sei. Das reicht uns nicht aus. Grundsätzlich ist die heute vorgestellte Konzeptidee ja nicht falsch, aber wir brauchen in Hermsdorf jetzt schnell eine Lösung. Es wundert mich etwas, dass erst einmal Präferenzen in Irxleben gesetzt wurden, wenn gleichzeitig in anderen Ortschaften schon lange etwas getan werden muss, und man dort Handelnde und Betroffene immer nur vertröstet und erklärt: Man könne nichts weiter machen."

Matthias Schwenke, der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses, sagte daraufhin zu, die Problematik in der nächsten Ausschusssitzung auf die Tagesordnung zu nehmen. Bauamtsleiter Rüdiger Schmidt ergänzte: "In Niederndodeleben ist die Lage genauso problematisch."