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Wolmirstedter Einrichtung für Menschen mit Behinderungen zieht Bilanz Jahresbericht: Über 1500 Gesichter prägen das Bodelschwingh-Haus

Von Karl-Heinz Klappoth 17.05.2011, 06:37

Denkt man an das Bodelschwingh-Haus, denkt man zunächst an Menschen mit Behinderungen. Dass sich aber unter dem Dach der Wolmirstedter Einrichtung deutlich mehr verbirgt, davon erzählt der aktuell erschienene Jahresbericht der Einrichtung.

Wolmirstedt. Über 1500 Gesichter von Kindern, Schülern, Beschäftigten der Werkstatt und des Tageszentrums, von Bewohnern sowie von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern prägten im Jahr 2010 das Bodelschwingh-Haus. Deshalb haben die Autoren ganz bewusst den Menschen in den Mittelpunkt des schriftlichen Jahresberichtes gestellt: "Das heißt, wir haben aus jeder der sieben GmbH einen Menschen herausgenommen, sie porträtiert", erläutert Bernadette Olma, Pressesprecherin der Stiftung, " und die Porträts wiederum geben Aufschluss über die Entwicklungen des vergangenen Jahres".

Für die Stiftung wurde deshalb ein ehrenamtlicher Mitarbeiter vorgestellt, der sich seit vielen Jahren für die behinderten Menschen im Bodelschwingh-Haus engagiert. "Bernd Pioch begleitet die Reisen, ist aber auch beim Jahresfest mit eingebunden und unterstützt uns bei Veranstaltungen und Ausflügen", erzählt die Pressesprecherin, aus deren Feder auch dieses Porträt stammt.

Dass das Bodelschwingh-Haus auch für junge Menschen, und nicht nur im Jahr 2010, eine Perspektive bietet, davon erzählt die Geschichte der Auszubildenden Sophia Meissner. Nach ihrer Ausbildung wurde sie übernommen und ist heute als Mitarbeiterin der Servicegesellschaft des Bodelschwingh-Hauses tätig.

Das ist kein Einzelbeispiel: Annika Schmeier absolviert im zweiten Bildungsweg die Ausbildung zu ihrem Traumberuf an der Fachschule für soziale Berufe. Die Erzieherin hat längst ihre Berufung in der Arbeit mit kleinen Kindern gefunden. Auch Marlies Schumann konnte sich ihren Berufswunsch erfüllen und bekam trotz ihrer 60 Jahre die Chance auf eine Leitungsfunktion. Sie ist die Chefin im Hort der Internationalen Grundschule in Barleben. Nachhaltig ist die Geschichte von Henri Priebe. Der gestandene Mann hat es durch gute Vorbereitung in den Werkstätten des Bodelschwingh-Hauses auf einen Außenarbeitsplatz geschafft.

Und Ingrid Strauß lebt schon seit vielen Jahren im Bodelschwingh-Haus, hat seit der Pensionierung nun ihren Platz in der Seniorengruppe des Tageszentrums gefunden. Maik Virkus und Beate Kurzynski, um ein letztes Beispiel zu nennen, leben ihre Beziehung trotz Behinderung in einer der vielen Stadtwohnungen.

Die Pressesprecherin verweist darauf, dass die Namensliste beliebig verlängert werden kann, "die Genannten stellvertrend für die Menschen im Bodelschwingh-Haus stehen". Wie Bernadette Olma zudem erläutert, verfolgt der Jahresbericht, der stets in gebundener Form vorliegt, noch ein weiteres Ziel: "Es soll auch eine Tendenz aufgezeigt werden, nämlich, wohin gehen die Entwicklungen des Bodelschwingh-Hauses? Wo setzen wir für die Zukunft Prioritäten?"

500 Stück liegen in gedruckter Form vor und wurden seit der vergangenen Woche an Freunde, Partner der Einrichtung, aber auch interessierte Wolmirstedter verteilt. "Es gibt viele Menschen, und die Zahl ist weiter im Wachsen begriffen, die uns in unserer Arbeit unterstützen und das Bodelschwingh-Haus seit vielen Jahren begleiten", so die Pressesprecherin abschließend.