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Revierübergreifende Fuchsjagd zwischen Ackendorf und Bornstedt Weidmänner bringen sechs "Rote" zur Strecke

Von Maik Schulz 03.02.2010, 04:53

Zur revierübergreifenden Fuchsjagd bliesen am vergangenen Sonnabend die Weidmänner des Hegerings Schackensleben. Die Fuchsjagd Ende Januar / Anfang Februar ist Tradition. Sechs " Rote " wurden dabei zur Strecke gebracht.

Ackendorf / Bornstedt / Nordgermersleben / Rottmersleben / Schackensleben. Die " Übergriffe " von Meister Reineke in Hühnerställen der Nördlichen Börde sind zwar laut Angaben von Jäger Wolfgang Schulz nicht mehr so häufig wie noch im vergangenen Jahr, doch die Zahl der Füchse zwischen Ackendörfer Garbe und Bornstedter Röthe wächst stetig und muss laut Angaben der Jäger begrenzt werden. " Die Jagd auf Füchse ist ganzjährig erlaubt, ausgenommen in der Brut- und Setzzeit des Wilds, wenn die jungen Füchse ihren Eltern brauchen. In den Sommermonaten jagen wir in den Revieren des Hegerings selbsständig. Das scheint Erfolg gehabt zu haben. In Bornstedt jedenfalls hat die Zahl der Vorfälle abgenommen. Mehrere Dutzend wurden seither erlegt. Ein Mal, immer zum Jahresanfang, gehen wir gemeinsam auf die Jagd ", erzählte Schulz.

Der Fuchs hat keinen natürlich Feind und dezimiert das Niederwild wie Hasen, Fasane und Rebhühner zu stark, wenn seinem Zuwachs nicht Einhalt geboten wird.

Im Visier : Waschbär

und Marderhunde

Verschärft wird dieses Problem durch die immer öfter vorkommenden Waschbären und Marderhunde, zu deren Speiseplan auch das Niederwild gehört. " Der aus Amerika eingeschleppte Waschbär gehört wie der aus Asien stammende Marderhund eigentlich gar nicht hierher. Auch sie werden ganzjährig bejagt ", berichtete Wolfgang Schulz.

In zwei Gruppen aufgeteilt, machten sich zehn Jäger am Sonnabendmorgen auf die Pirsch und fuhren die ihnen bekannten Fuchsbaue und Strohmieten, auch Straßendurchlässe und Gräben, an. In ihren Revieren haben die Jäger Kunstbaue angelegt. Aus ihnen können die Jagdhunde ( so genannte Erdhunde ) wie Teckel und Terrier Meister Reinecke leichter heraustreiben.

In Naturbauen, sie können bis zu sieben Metern lang, verzweigt und bis 1, 70 Meter tief sein, ist das schwieriger. " Unsere Hunde sind mit einem Sender ausgerüstet. Ist der Hund im Naturbau, hilft der Jäger dem Hund mit einem Einstich von oben. Der Fuchs wird unruhig, der Hund hat es leichter, den Fuchs herauszutreiben. In solchen Fällen ist der Fuchs überrascht und fängt sogar an zu springen. "

Paarungstrieb wird

Rüden zum Verhängnis

Weiträumig umstellen die Jäger den Bau und warten auf den " Flüchtenden ". Drei Füchse aus Naturbauen konnten so am Sonnabend erlegt werden. Andere Füchse wiederum konnten auf ihrer Wanderung gestellt und erlegt werden. " Wir haben momentan Ranzzeit. In dieser Paarungszeit besuchen die Rüden die Fehen ( Füchsinnen ) in den verschiedenen Bauen. " Ihr Paarungstrieb, nicht etwa der Hunger, wird ihnen zum Verhängnis. Nahrung nehmen Füchse in der Ranzzeit wenig zu sich. Doch Vorsicht ist nötig. Bemerkt der Fuchs auch nur einen Menschen oder Hund, ist er ganz schnell verschwunden. " Daher müssen wir auch auf die Windrichtung achten. "

Gegen 16 Uhr war die Jagd beendet. Sechs " Roten " erwiesen die zehn Weidmänner am Lagerfeuer die letzte Ehre bei Jagdhornklang. Nur selten wird ein besonders schönes Fell abgebalgt. In der Regel werden die Füchse nach der Jagd vergraben, so tief, dass kein anderes Tier herankommen kann.

Nach der Jagd versammelte sich das Gros der Jäger zu ei einem deftigen Essen im " Deutschen Haus " zu Schackensleben.