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Trend zur Bestattung in Urnengemeinschaftsanlagen bringen weniger Einnahmen in die Stadtkasse Friedhofsgebührensatzung steht zur Diskussion

04.02.2010, 04:52

Wolmirstedt ( cl ). Der Glindenberger Ortschaftsrat muss heute Abend die 2. Änderung der Friedhofssatzung beschließen. Im Eigenbetriebsausschuss erklärte der Bürgermeister, dass es sich dabei um einen rein formalen Akt handele, den auch schon die Farsleber Ortschaftsräte vorgenommen hätten. " Ursache der Änderung ist eine neue Dienstleistungsrichtlinie der EU, die besagt, dass sich diejenigen, die gewerblich tätig sind, frei bewegen können ", so Zander.

Nach dem Beschluss der EU seien alle Kommunen in der Pflicht gewesen, ihre Satzungen auf Kompatibilität zur Richtlinie zu prüfen. Nur die Friedhofssatzung hätte dem bisher nicht entsprochen und müsste deshalb geändert werden, erklärte das Stadtoberhaupt der Ausschussrunde. Die neue Formulierung, über die abgestimmt wird, hätte man gleichlautend eines Vorschlages vom Städte- und Gemeindebund und mit Empfehlung der Kommunalaufsicht übernommen.

Die formale Satzungsänderung ändere aber nichts daran, dass man über die Friedhöfe in den kommenden Beratungsfolgen nochmal diskutieren müsse. " Wir brauchen eine neue Gebührenkalkulation ", wagte Zander einen Blick voraus. Diese würde derzeit erarbeitet und soll dann dem Eigenbetriebsausschuss, Stadt- und Ortschaftsräten zur Diskussion vorgelegt werden. " Ziel ist, dass wir den Defizitausgleich aus dem Haushalt verringern, am besten sogar gegen Null fahren. "

Nicht nur in der Stadt selbst, sondern auch in den Ortschaften steige die Nachfrage nach Beerdigungen in Urnengemeinschaftsanlagen. " Ohne pietätlos wirken zu wollen, dieser Trend vom Einzelgrab zu anderen Bestattungsformen bringt natürlich auch weniger Einnahmen ", gab Zander Einblicke in die Bilanz.

Als man sich in Wolmirstedt entschied, neben der normalen Bestattung mit Urne oder Sarg und der anonymen Beerdigung, sprichwörtlich " grüne Wiese " genannt, auch die Urnengemeinschaftsanlagen anzubieten, hatte noch niemand mit der starken Nachfrage nach dieser Bestattungsform gerechnet. Ursprünglich waren 60 solcher Flächen eingeplant. Mittlerweile ist die dritte Anlage fertig, stehen 180 Plätze in Urnengemeinschaftsanlagen zum Kauf bereit. " Deshalb müssen wir die Weichen für die Zukunft stellen und über die Gebühren diskutieren ", so Zander weiter.

Auch der Friedhof in Farsleben steht demnächst auf der Tagesordnung des Ortschaftsrates. Als die Stadt im Jahr 2005 innerhalb einer Verwaltungsgemeinschaft auch den Friedhof der Gemeinde übernahm, wusste man noch nicht, " dass da Aufwendungen zu leisten sind, die in keinem Verhältnis zu den Einnahmen stehen ", erklärte der Bürgermeister. Ob das in Glindenberg auch so ist, könne man derzeit noch nicht sagen. " Dazu fehlen bisher die Zahlen. "

Schlechte Nachrichten hatte Zander im Eigenbetriebsausschuss auch, was die Sanierung des Sanitärgebäudes auf dem Friedhof anging. " Der komplette Umbau ist in den nächsten drei Jahren finanziell nicht drin ", bestätigte auch Kämmerin Gudrun Lasner. Nichtsdestotrotz wolle man mit kleineren Investitionen versuchen, den Sanitär- und Aufenthaltsbereich so herzurichten, dass es für die Mitarbeiter annehmbar sei.