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Männerquartett gab sein erstes Konzert in der Katharinenkirche Musik der "Supcooltour" brachte Kirche zum Toben

20.04.2010, 04:50

Wolmirstedt ( gbi ). Es war schon ein Phänomen : Zwei Superpfarrer, ein Superkantor und ein Superintendent gründen das Quartett " Supcooltour ", laden zum Konzert und jeder, der etwas auf sich und die " Cooltour " hält, geht hin. Beinahe 400 Menschen drängten sich am Sonntagabend in der Katharinenkirche und lauschten dem Konzert " Wohlauf in Gottes schöne Welt ".

" Wir wurden ja ganz nett für den 18. April angekündigt ", sagte Pfarrer Andreas Nestler nach dem ersten Lied, " aber wir meinten eigentlich das kommende Jahr. " Mehr als über " Wohlauf in Gottes schöne Welt " seien sie in den Proben noch nicht hinausgekommen. Nestler sagte : " Tschüß ! Kommen Sie gut nach Hause !" Hm. Vereinzeltes Lachen im Saal. Unsicheres Umherschauen. Doch niemand ging. Also ließen sich die Vier von der " Supcooltour " auf eine Zugabe ein. Superintendent Uwe Jauch kehrte als Jäger auf die Bühne zurück und das Quartett intonierte ein Jagdlied. Es folgten Lieder von der Liebe, der Loreley, sie schlugen den musikalischen Bogen über die Untreue bis hin zum Abschiedsschmerz.

Gerhard Noetzel, Uwe Jauch, Andreas Nestler und Johannes Könitz wussten viel über die Lieder und teilten dieses Wissen mit. Das Ännchen von Tharau verblüffte alle im Saal. Es hat sie wohl wirklich gegeben, eine Pfarrerstochter, in mehreren Ehen nacheinander mit Pfarrern verheiratet. " Wir sollten unseren Kirchenoberen mal einen Tipp geben zur Pfarrerinnenversorgung ", sagte Könitz. Sie ulkten und sangen doch immer wieder, am Ende Lieder von Tieren, von Käfern – und da setzten sich die Vier tatsächlich Fühler auf den Kopf. Sie mögen auch Kinderlieder, aber auf ihre Art, und da heißt es : " Fuchs, du hast den nordafrikanischen Buschelefanten gestohlen ".

Insgesamt dauerte die Zugabe also fast eine Stunde, eine Stunde voll fröhlich-frotzeliger Unterhaltung. Und doch täuschte so viel Spaß nicht darüber hinweg, dass die Musik der vier Männerstimmen ein Hochgenuss war. Zwei Tenöre und zwei Bässe mehrstimmig intoniert, zur Perfektion geprobt unter Gerhard Noetzel. Am Ende klatschten die Zuschauer, trampelten so lange, bis die vier Zylinderträger eine Zugabe sangen, diesmal die Echte, zwei Lieder, großartig, wie alle anderen zuvor.