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Gezielt den Speck der Feiertage bekämpfen Neue Trainingsgruppe des HKC für Erwachsene

Von Klaus Dalichow 17.01.2011, 04:36

Schon am frühen Morgen ist man frustriert. Nach all den freien Tagen zum Jahreswechsel stellt sich heraus, dass der oberste Knopf der Hose nicht mehr zugeht – mit Luft anhalten und Bauch einziehen gerade noch so. Soll das nun jeden Morgen so weiter gehen oder heißt der Vorsatz vielleicht: Mehr Bewegung! Der Hatsuun Jindo Karateclub (HKC) Magdeburg-Barleben kann helfen.

Barleben. Der HKC unterbreitet Erwachsenen die Möglichkeit, die Kampfsportart Karate zu trainieren. Marco Truxa als Übungsleiter baut eine ganz neue Gruppe auf. Immer mittwochs von 18 bis 20 Uhr ist Treff. In Barleben trainiert der Verein in der modernen, 2004 übergebenen Mittellandhalle. Damit fehlt es nicht an Komfort. Sicherlich eine interessante Alternative für Bürger aus Magdeburg-Nord, Wolmirstedt und Umgebung.

Mit dem Trainingsangebot soll nicht nur die etwas jüngere Generation angesprochen werden. Gerade Erwachsene im mittleren Alteren und die Generation 50 plus sollen zum Training animiert werden. Es ist keine Seltenheit, dass noch über 60-jährige Menschen mit dem Karatesport beginnen.

Der HKC ist einer der führenden Vereine auf seinem Gebiet in Sachsen-Anhalt. Er ist Mitglied im Landessportbund und steht auf finanziell gesunden Füßen.

Karate wird oftmals gleichgesetzt mit Bretterzerschlagen. Dieses Vorurteil entstammt öffentlichen Schauvorführungen, die auf Publikumswirksamkeit abzielen und Karate zur zirkusreifen Artistik erklären. In Wirklichkeit ist Karate jedoch alles anderes als ein Sport für Selbstdarsteller. Im Training und Wettkampf werden Fuß- und Fauststöße vor dem Auftreten abgestoppt. Voraussetzung dafür ist Selbstdisziplin, Verantwortungsbewußtsein gegenüber dem Partner und natürlich eine gute Körperbeherrschung, die im Grundtraining systematisch aufgebaut wird.

"Karate gilt auch als ein Weg zur Selbstfindung"

Karate ist ein Kampfsport, dessen Ursprünge bis in das fünfte Jahrhundert unserer Zeitrechnung zurückreichen. Chinesische Mönche, die keine Waffen tragen durften, entwickelten aus gymnastischen Übungen im Lauf der Zeit eine spezielle Kampfkunst zur Selbstverteidigung. Das Wort "Kara" steht für "leer". Das heißt: der Karateka (Karatekämpfer) ist waffenlos, seine Hand ist leer. "Karate gilt auch als ein Weg zur Selbstfindung", unterstreicht Claudia Walsleben, die Vorsitzende des HKC. Danach soll der Sportler sein Inneres von negativen Gedanken und Gefühlen befreien, um bei allem, was ihm begegnet, angemessen handeln zu können. Im Training und im Wettkampf wird dieser hohe Anspruch in die Tat umgesetzt. Nicht Sieg oder Niederlage sind das eigentliche Ziel, sondern die Entfaltung der Persönlichkeit durch Selbstbeherrschung und äußerste Konzentration. Die Achtung des Gegners steht an oberster Stelle.

Als offizieller Sport ist Karate relativ jung: Erst Anfang des 20. Jahrhunderts entstand in Japan aus der traditionellen Kampfkunst ein Kampfsport mit eigenem Regelwerk. Durch die WHO wurde Karate außerdem als Gesundheitssport anerkannt. Bei regelmäßigem Training spürt man schon nach wenigen Monaten einen positiven Effekt. Die Fitness verbessert sich, es kommt zur Steigerung des Selbstvertrauens und des persönlichen Wohlbefindens. Demzufolge bietet Karate mehr als eine "normale" Volkssportart. Wer jetzt aber sagt, Karate sei absolut nicht sein Ding, kann beim HKC auch in den Trainingsgruppen Kaaebo (Konditionstraining nach Musik) oder Tai-Chi (Meditation in Bewegung) zielgerichtet den Winterspeck bekämpfen.