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Leibnizschule ist mit der siebenten Klasse auf einem guten Weg Brafo: Je klarer die Vorstellung, je besser die künftige Berufswahl

Von Karl-Heinz Klappoth 06.05.2010, 07:17

Das Projekt Brafo – Berufswahl Richtig Angehen Frühzeitig Orientieren – ist eine bundesweit einzigartige Initiative, die durch die Agenturen für Arbeit, das Land Sachsen-Anhalt und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) seit 2007 gefördert wird. Keiner weiß das besser als die Leibnizschule, die seit zwei Jahren von diesem Projekt profitiert.

Wolmirstedt. Was soll ich bloß werden? Eine Frage, die sich bestimmt jeder Schüler, und das schon lange vor Schulabschluss, irgendwann einmal gestellt hat. Lehrer und Eltern dagegen fragen da schon etwas gezielter und wissen auch, wen sie ansprechen müssen. Welche Interessen haben meine Kinder beziehungsweise unsere Schüler der siebenten und achten Klassen, die sich später möglicherweise in einer Berufsausbildung entfalten können?

Um lange vor dem ersten Ausbildungstag den Schülern, in diesem Fall der siebenten Klassen, einen Einblick in die Praxis zu bieten, wurde 2007 bundesweit das Projekt Brafo installiert. Im vergangenen Jahr nahmen im Altkreis in Haldensleben und Wolmirstedt zwei Geschäftsstellen ihre Arbeit auf. Die Leibnizschule hat das Angebot angenommen und an ihre Schüler weitergereicht. Im vergangenen Jahr bekamen die beiden siebenten Klassen in Wolmirstedt Einblicke in die verschiedensten Berufe, in der vergangenen Woche waren die Klasse 7 a und 7 b erstmals im IGZ Barleben.

Aus der Gipfelstraße war auch zu erfahren, weshalb man den Weg nach Barleben suchte: "Mit dem Projekt Brafo wird versucht, den Schülern eine Orientierungshilfe für den späteren Beruf zu geben. Praxisnah erfahren die Jugendlichen, was sie dort erwartet." Begrüßt wurden die Schüler in der vergangenen Woche in Barleben zunächst von Sebastian Müller vom Bildungswerk der Wirtschaft Sachsen-Anhalt (BWSA). Der Sozialpädagoge erläuterte dann den Mädchen und Jungen den Grund ihres Aufenthaltes im IGZ: "Wir wollen, dass ihr frühzeitig eure persönlichen Interessen, Neigungen und Stärken in Bezug auf die spätere Berufswahl erkennt. Deshalb werdet ihr an vier Tagen in Werkstätten in vier unterschiedlichen Berufsfeldern praktische Erfahrungen sammeln." Das geschah in den Branchen Metall und Elektronik, Chemie, Garten und Landschaftsbau sowie Holze und Farbe.

Einer der Lehrausbilder vor Ort war Steffen Gättner, der mit den Schülern in der Holzwerkstatt Vogelhäuser baute. "Wichtig ist, dass die Schüler ein Gefühl für das Material bekommen, dabei bereits lernen, mit Werkzeug zu hantieren." Auch wenn zumindest von diesen Schülern niemand einen Holzberuf ergreifen will, waren sie doch von dieser Woche angetan.

Auch davon, dass jeder sein kleines Vogelhäuschen mitnehmen durfte. "Ich möchte lieber Kraftfahrer werden, obwohl ich diese Einführung in die Praxis durchaus toll fand", verrät Lukas Schubinski. "Mein Vater hat mich schon oft mit in die Werkstatt genommen, da habe ich gespürt, dies könnte mein Beruf werden." Das Interesse für den Beruf sah bei Kosmetikerin Regina Klett, schon etwas anders aus. Denn so manches Mädchen, signalisierte Interesse, nachdem sie mehr über diesen Beruf wusste.

Die vier Tag in Barleben waren für alle Schüler, so der einstimmige Tenor, eine wertvolle Erfahrung und haben zumindest einigen von ihnen eine hilfreiche Orientierung für ihre Berufswahl gegeben.