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Baumaßnahme zwischen Meitzendorf und Jersleben sehr weit fortgeschritten / Umschluss der Rampen im Gange Neue Brücke zwanzig Meter länger

Von Klaus Dalichow 19.05.2010, 05:18

An der neuen Brücke (Nr. 602) über den Mittellandkanal zwischen Meitzendorf und Jersleben beginnt der Umschluss der alten auf die neuen Rampen. Dafür wird die Straße zwischen Meitzendorf und Jersleben für drei Wochen gesperrt. Das Ende der Baumaßnahme ist laut Wasserstraßen-Neubauamt in Helmstedt für Juli geplant.

Meitzendorf Zwischen Meitzendorf und Jersleben kreuzt eine neue Brücke den Mittellandkanal. Mit einer Stützweite von knapp 76 Metern ist das neue Bauwerk 20 Meter länger als das bestehende. Die alte Brücke war nicht nur zu kurz sondern auch zu niedrig für die kommende Generation der Großmotorgüterschiffe.

Der Neubau wurde im Oktober 2008 ausgeschrieben. Im Januar darauf erfolgte die Zuschlagserteilung an eine Arge (Arbeitsgemeinschaft) aus der Bauunternehmung Matthäi und einer Stahlbau GmbH aus Linz in Österreich. Ende Februar 2009 schließlich erfolgte die Baustelleneinrichtung. Die neue Brücke wurde unmittelbar neben die alte gebaut. Das verhinderte längere Sperrungen. Die Baumaßnahme ist bereits sehr weit fortgeschritten. Am Montag begann der Umschluss der Rampen. Den Bauarbeitern von Matthäi bleibt dafür drei Wochen Zeit. "Nach Pfingsten wird auf einer Länge von 560 Metern Asphalt aufgetragen, es folgt das Herrichten der Bankette und die Montage der Schutzplanken. Dann steht einer Verkehrsfreigabe nichts mehr im Wege. Parallel dazu wird die alte Brücke abgerissen", schildert Bauleiter Heiko Maier die weitere Abfolge der Arbeiten. Zum Abbruch des alten Überbaus (213 Tonnen schwer) müssen aber zunächst die Straßenbeläge und Fahrbahnplatten entfernt werden, was schon geschieht. Danach werden die alten Brückenbestandteile per Kran ausgehoben, mittels Schneidbrenner zerlegt und als Schrott der Wiederverwendung zugeführt. Das Wasserstraßen-Neubauamt Helmstedt als Auftraggeber visiert die Fertigstellung der Arbeiten für Juli an.

Am 6. Oktober letzten Jahres fand der Einschub des neuen Überbaus (370 Tonnen schwer) statt. Üblicherweise wird er mit Hilfe eines Schwimmpontons auf den Widerlagern platziert. Hier wurde aber ein Kran zu Hilfe genommen. Er fand am ankommenden Ufer Aufstellung. Der große Vorteil bei diesem Verfahren lag darin, dass das Kanalprofil nicht tangiert wurde. Dadurch konnten Risiken im empfindlichen Bereich der Dichtungsstrecke minimiert werden.

In Zuständigkeit des Wasserstraßen-Neubauamtes Helmstedt werden insgesamt 50 Brücken der kommenden Generation Motogüterschiffe angepasst. 37 Straßenbrücken werden neu gebaut, sechs ersatzlos abgebrochen. Von den Eisenbahnbrücken werden sechs neu errichtet, eine angehoben. Das Lichtraumprofil lässt bei fast allen derzeitigen Brücken auf der künstlichen Wasserstraße keinen Begegnungsverkehr zu und weist eine zu geringe Durchfahrtshöhe auf. Sie liegt bei ungefähr vier Metern über dem Wasserspiegel, muss aber mindestens 5,25 Meter betragen.

Im Sommer soll die letzte alte Brücke über den Kanal abgebrochen werden. Dann ist auf der gesamten Ost-West-Strecke bis Magdeburg ein ungehinderter Schiffsverkehr mit zwei Lagen Containern möglich. Vor allem für den Containerhafen in Haldensleben ist somit eine ungehinderte Anfahrt möglich.

Das Bauwerk zwischen Meitzendorf und Jersleben bildet mit den Nachbarbrücke in Groß Ammensleben vom äußeren Erscheinungsbild her eine Familie. Die beiden Brücken in der hohen Dammstrecke östlich von Vahldorf wurden als Stabbogenbrücken mit geneigten Hängern ausgeführt.

Für die Brücken in Sachsen-Anhalt wurden insgesamt fünf sogenannte "Brückenfamilien" gebildet. Die Brücken einer Familie weisen die gleichen Gestaltungselemente auf und kennzeichnen so räumliche Zugehörigkeiten.