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Magdeburgwill an allen vier kommunalen Schwimmhallen festhalten Badeparadies Nord: Dritte Halle soll saniert werden

Von Karl-Heinz Kaiser 15.03.2010, 04:53

Nach dem Sanierungsstart an der Schwimmhalle Diesdorf lässt die Stadtverwaltung keine Zeit verstreichen : Schon am 22. April will der Rat darüber entscheiden, ob für die Schwimmhalle Nord bis 2012 / 13 ca. 1, 9 Millionen Euro ausgegeben werden. Die einst verfolgte Schließung wäre damit endgültig vom Tisch. Die Stadt Magdeburg behält somit ihre vier kommunalen Hallen.
Magdeburg. Die Stadt am Fluss ist viel mehr mit dem Wasser verbunden als sich kühle Rechner im Jahr 2006 gedacht hatten. Als seinerzeit nämlich erwogen wurde, Becken und Sauna zu schließen, erhob sich ein Proteststurm. Die Rotstiftentscheidung fiel dann nicht.

Jetzt hat die Verwaltung Pläne zur Sanierung der aus Geldmangel in den letzten 25 Jahren mehr oder weniger auf Verschleiß gefahrenen Halle in Nord vorgelegt. Sie soll für rund 1, 9 Millionen Euro bis 2013 auf Vordermann gebracht werden. Lüftung, Wasseraufbereitung, Sanitär-, Heizungs- und E-Technik, Kassenraum, Umkleide- und Garderobenbereiche sowie Sauna sollen abschnittsweise modernisiert werden, später auch die Gebäudehülle.

Voraussetzungen dafür sind, dass der Rat am 22. April in einem Grundsatzbeschluss das Projekt und danach die noch auszuarbeitende Entwurfsplanung Bau bestätigt.

Freizeitoasen gerettet

Noch 2010 sollen rund 80 000 Euro für Planungskosten bereitgestellt werden, um die Arbeiten im Oktober 2011 starten zu können. " Wir warten also ab, bis die Sanierung der Schwimmhalle in Diesdorf abgeschlossen ist ", sagte gestern Jens Krüger, Chef des Schul-, Sport und Bäderamtes.

Nachdem die Elbeschwimmhalle mit Millionen-Aufwand in Bestzustand versetzt wurde und die Halle Große Diesdorfer Straße dank Konjunkturpaket II jetzt vor der Schließung gerettet werden kann, bestehen damit gute Aussichten auch für die dritte öffentliche Schwimmhalle.

Waren die Badeparadiese 2006 noch höchst vakante Posten, konnte die Erich-Rademacher-Stadt dann doch noch eine Wende in ihren Schwimmhallen herbeiführen – allerdings mit großem finanziellen Kraftaufwand. Um die Hallen trotz Haushaltsloch von fast 200 Millionen Euro damals offen zu halten, musste gespart werden, was das Zeug hielt : Schließung während der Freibadsaison, Verkürzung von Öffnungszeiten am Abend und an den Wochenenden. Trotzdem ist es jetzt längst nicht so, dass die Hallen sich von den Besuchereinnahmen selbst tragen. Allein bei der Halle Große Diesdorfer Straße hat die Stadt im Vorjahr 564 000 Euro " drauflegen " müssen. Selbst die große Elbeschwimmhalle kommt nicht ohne städtische " Subventionen " aus – 2009 rund 349 000 Euro. Um Kostendeckung zu erzielen, müssten die derzeit erschwinglichen Preise enorm erhöht werden. Die Stadt wirbt deshalb für jeden zahlenden Badegast – zumal ein erheblicher Teil der Besucher kostenlos die Bäder nutzt ( Schulen, Vereine etc. ).

Aufwand gerechtfertigt
In der Elbeschwimmhalle waren das laut Verwaltungsangaben 2009 über 65 000 Personen, in Diesdorf 126 000 Personen, in Olvenstedt 27 334 und in Nord 27 355 Badegäste. Alle gehen übrigens in die Gesamtbesucherzahlen ein. Die Schwimmhalle Nord hat mit 78 210 Besuchern den geringsten Zustrom.

Nur teilweise ist das der Tatsache geschuldet, dass an den Wochenenden aus Kostengründen dicht ist. Derzeit ist wieder geöffnet, um das Defizit der geschlossenen Stadtfelder Halle auszugleichen.

Die Stabilisierung der Besucherzahlen in den zurückliegenden sechs Jahren rechtfertige aber hier wie anderswo den finanziellen Aufwand, sagte Jens Krüger.

Mit den vier öffentlichen und einer privaten Halle ( Nautica ) sei Magdeburg auch dann gut bedient, sagte Krüger.

Wann die vierte Halle im Quartett, also die in Olvenstedt, auf Vordermann gebracht werden kann, ist derzeit aber kein Thema.