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Bescherungsrunde durch Siedlung westlich der Ohre In Bleiche nennt sich Rentier nicht Rudolf sondern "Kubota"

Von Klaus Dalichow 28.12.2009, 04:53

In Bleiche hieß das Rentier vorm Schlitten des Weihnachtsmannes nicht Rudolf sonder " Kobuta " und kam als tuckernde Arbeitsmaschine mit 16 Pferdestärken daher. Und der Schlitten war auch kein Kufenfahrzeug sondern ein ausladender Pkw-Anhänger mit Gummibereifung auf dem es sich der Rotwams ( alias Achim Dietrich ) mit seinem Geschenkesack in einem ausgedienten Fernsehsessel bequem gemacht hatte.

Bleiche. Der tuckernde " Kubota " wird von Dieter Wahnschaap kutschiert. Der Hobby-Landwirt braucht den Kommunaltraktor japanischer Bauart, um im Frühjahr die vier Morgen ( ein Morgen gleich ein Viertel Hektar ) hinter seinem Haus umzupflügen und um später im Herbst die Ernte einzufahren. Seit geraumer Zeit fällt Kubota im Winter noch eine zusätzliche Aufgabe zu. Die Maschine wird am Heiligabend zum Bescheren der Kinder in Bleiche angespannt. Wahnschaap und Gemahlin hatten vor fünf Jahren die Idee zu dieser Geste und wollen sie beibehalten so lange sie und Achim Dietrich ( der aus Samswegen ausgeliehene Weihnachtmann ) gesund sind. Die Eltern geben die Geschenke ab, Knecht Ruprecht fährt sie aus. 18 bis 20 Kinder, die noch an den Weihnachtsmann glauben, sind auf diese Art und Weise zu beglücken. Begonnen wird stets an der Friedensallee, dem Siedlungsteil an der Ohre, die hier die Heide von der Börde abtrennt, dann geht es zur Samsweger Straße und durch Linden- und Dorfstraße auf einen Rundweg durch die Siedlung. Dabei kommen der gute Alte und sein Chauffeur auch mit den Erwachsenen ins Gespräch. Um die Zungen lockerer zu machen, hält Monika Wahnschapp einen guten Tropfen Glühwein in der Thermoskanne bereit. Seine Brötchen verdient sich Ehemann Dieter übrigens nicht mit dem Viehzeug und den 10 000 Quadratmeter großen " Ländereien ". Im Technologiepark Ostfalen geht Wahnschaap einer geregelten Arbeit als Landschaftsgestalter nach. Nach diesem Job findet er noch Zeit, zwei Chöre zu dirigieren. Den in Meseberg wollte er eigentlich abgeben. Da sich kein Nachfolger einstellte, bleibt er am Pult.