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Arbeitskreis Kultursommer lud zur Planung 2010 Das traditionelle Stadtfest darf niemand vom Tisch wischen

Von Gudrun Billowie 17.11.2009, 05:52

Wolmirstedter Kulturorganisatoren reiten noch immer auf den Flügeln der 1000-Jahr-Feier. Das große Fest hat gezeigt, dass eine Bündelung der Kräfte allen gut tut, den Veranstaltern und dem Publikum. So soll weiter kräftig gebündelt werden. Am Donnerstag lud der Arbeitskreis Kultursommer zu einer großen Runde der Veranstalter ins Bürgerhaus ein.

Wolmirstedt. " Wir wollen alle Veranstaltungen besser koordinieren ", sagte Bastienne Schröter zur Begrüßung, " wir dürfen uns vor allem nicht gegenseitig das Publikum weg nehmen. " Und so ging es zunächst einmal um die Fragen : Wieviel Kultur verträgt die Stadt, wieviel kann der Stadthaushalt unterstützen ?

Bisher war das Stadtfest im Juni der kulturelle Höhepunkt, es hat sich im Laufe der Jahre zu einer bunten Veranstaltung gemausert. Nicht zuletzt, seit das Bodelschwingh-Haus sein Jahresfest zur selben Zeit auf dem oberen Burghof feiert. Nun hat der MDR seinen Musiksommer angeboten, die Sommertour möchte am 31. Juli in Wolmirstedt Halt machen. Damit stand die Frage : Wird die MDR-Veranstaltung das Stadtfest 2010 ? Werden traditionelle Veranstaltungen wie Talenteshow, Ok-Live-Ensemble und Historische Ratssitzung um den MDR-Tourtrack herum " gebaut "?

Die Runde der Kulturinteressierten sprach sich dagegen aus. Zumal das Bodelschwingh-Haus am 19. Juni auf dem Burghof feiert, die " Ohreclassic " am selben Tag durch Wolmirstedt braust und auf der Schlossdomäne zum Stehen kommt. Zum traditionellen Stadtfest-Termin. Soll es wegen des MDR-Angebots eine Verschiebung aller anderen Angebote auf Ende Juli geben ? " Das Stadtfest sollte man nicht einfach vom Tisch wischen ", fasst Klaus Dalichow die Meinung der Anwesenden zusammen, " Der MDR-Musiksommer kann sich am 31. Juli extra positionieren. Man kann den Leuten schließlich gar nicht genug Kultur bieten. "

Kultur beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Stadtfest und nicht nur auf Wolmirstedt. " Die Wolmirstedter müssen auch die Leute vom Umland mit einbeziehen ", sagte Klaus Mewes, Vorsitzender des Farsleber Kulturvereins Webers Hof. Farsleben, Glindenberg und Mose gehören zu Wolmirstedt und so muss auch die Terminabsprache mit diesen Gemeinden zur kulturellen Selbstverständlichkeit werden. Veranstaltungen auf Webers Hof wie " Blues in der Scheune " oder " Irish Folk " sind längst Publikumsrenner und gehören somit in die Gesamtkoordination. Um Informationen zu streuen, steht der Kulturkalender der Colbitz-Letztlinger Heide zur Verfügung. " Es wäre gut, wenn Wolmirstedt darin stärker vertreten ist, schließlich erscheint der Kalender im kommenden Jahr in einer Auflage von 12000 Stück in allen umliegenden Gemeinden ", fordert Mewes zur Beteiligung auf.

Immerhin soll im kommenden Jahr das Leben auf der Schlossdomäne stärker pulsieren. " Am 23. Mai beginnen wir mit der Terrassenbespielung ", sagt Bürgerhaus-Chefin Christine Maluck. Rohland Bohlein plant ein Ritterfest, die Scheune erwartet ein Weinfest. Die Bibliothek lädt einen Eulenspiegel-Autor ein, AWG und WWG feiern Mieterfeste, der Großbootcup ist ebenfalls ein fester Termin im Leben der Stadt. Ein großes Ziel haben sich die Kulturinteressierten außerdem für den Advent des Jahres 2010 gesetzt. " Wir wollen den Adventsmarkt auf die Domäne ziehen ", sagt Wolfgang Buschner, " am zweiten Advent soll der Platz drei Tage lang mit weihnachtlichem Leben erfüllt sein. " Dazu soll es noch Gespräche mit der Interessengemeinschaft Innenstadt geben, die den Adventsmarkt bisher organisiert hat.