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Weiterbildung für Erzieherinnen Leiterinnen der Kindertagesstätten der Hohen Börde werden Sozialmanager

Von Maik Schulz 23.10.2009, 04:56

Nordgermersleben. Das Zertifikat eines Sozialmanagers streben derzeit 22 Erzieherinnen, hauptsächlich Kita-Leiterinnen und deren Stellvertreterinnen, aus der Hohen Börde sowie vier Kita-Leiterinnen aus der Verwaltungsgemeinschaft Flechtingen an. Die für Kitas zuständigen Mitarbeiterinnen des Verwaltungsamtes Hohe Börde, Katja Salomon und Jacqueline Kuhnert, knüpfen die organisatorischen Fäden und nehmen selbst an den Ausbildungsstunden teil.

Angeregt hatte Verwaltungsleiterin Steffi Trittel die einjährige Weiterbildung. Die Bürgermeister der teilnehmenden Gemeinden unterstützen das Seminar. " Die Eltern von heute stellen andere Forderungen an die Leitung von Kinderbetreuungseinrichtungen als noch vor Jahren. Dem wollen wir mit einem Zusatzangebot Rechnung tragen und unsere Kita-Leiterinnen fit für die Zukunft machen ", begründete Trittel das im Oktober begonnene Seminar. An drei aufeinanderfolgenden Tagen im Monat drücken die 22 Damen die Schulbank. Hauptreferent ist dabei der Potsdamer Unternehmensberater für Kitas, Siegfried Oeter, der selbst staatlich anerkannter Erzieher ist. Oeter hat sich auf die betriebswirtschaftliche Führung von Kitas mit allen dazu gehörenden Facetten spezialisiert.

Zum Ausbildungsprogramm gehören betriebswirtschaftliche Grundlagen einer Kita wie Kassen- und Buchführung, Personalplanung und Zeiteinteilung. Neben Arbeits- und Vertragsrecht erlernen die Kursteilnehmerinnen Grundelemente der erfolgreichen Führung einer Kita und der dort tätigen Erzieherinnen. Dazu gehört Konfliktmanagement innerhalb des Teams wie auch im Verhältnis zwischen Eltern und Erzieherinnen.

Abschluss Hausarbeit

Wie in jedem anderen Unternehmen werden auch die für die Profilierung einer Kinderbetreuungseinrichtung nötigen Maßnahmen zur Sicherung eines Qualitätsmanagements vermittelt. Planungen von pädagogischen Konzepten, deren Vermittlung und Vertretung durch erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit sowie die Gewinnung und Begeisterung von Sponsoren gehören zu den insgesamt acht Ausbildungsschwerpunkten.

" Viele unserer Kita-Leiterinnen werden beispielsweise mit dem Problem konfrontiert : Was tun, wenn plötzlich drei von fünf Erziehrerinnen in einer Einrichtung krank sind ? Hier bekommen sie Anleitung zum Umgang mit dem Problem ", erläuterte Verwaltungsmitarbeiterin Katja Salomon. Für sie als Verwaltungsmitarbeiterin sei dieses Wissen genauso wichtig. " Wir erfahren, welche Probleme und Gefühlslagen in der täglichen Kinderbetreuung auftreten und können dies in unserer Verwaltungsarbeit berücksichtigen. Das stärkt das Vertrauen untereinander und verbessert das Klima zwischen den Erzieherinnen und der Verwaltung. " Und : " Durch das Wunsch- und Wahlrecht für die Eltern von Kindergartenkindern stehen heutzutage auch die Kindertagesstätten in einem Wettbewerb zueinander. Einer Abwanderung kann man nur mit attraktiven Profilen und Konzepten entgegenwirken ", ergänzte Salomon.

Den Abschluss des Kurses bildet eine wissenschaftliche Hausarbeit, die alle Teilnehmerinnen vor ihren Kolleginnen verteidigen müssen. Bei erfolgreich bestandener Verteidigung dürfen sich die Frauen offiziell als " ausgebildete Sozialmanager " bezeichnen.