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Erster Bewerber für die vakante Pfarrstelle der Katharinengemeinde stellt sich mit Gottesdienst vor Johannes Henke möchte einen neuen Anfang wagen

Von Regina Malsch 18.08.2009, 05:02

Wolmirstedt. " Die Menschen und die Umgebung sind mir vertraut. Auch deshalb würde ich gern in Wolmirstedt einen Neuanfang wagen ", sagte Pfarrer Johannes Henke nach seinem Vorstellungsgottesdienst am Sonntag. Neuanfang wohl auch, weil der 53-Jährige seit Mai in zweiter Ehe mit Dr. Katharina Henke-Jürgens aus Braunschweig verheiratet ist. Neben ihr nahm an dem gut besuchten Gottesdienst in der Katharinenkirche auch Philipp ( 24 ), der jüngste Sohn aus erster Ehe, teil.

Henke hat einen ( fast ) typischen DDR-Lebenslauf. Geboren in Micheln, besuchte er die POS, lernte dann Maschinen- und Anlagenmonteur mit Abitur im VEB CAS Staßfurt. Nach der Armeezeit studierte Henke an der Martin-Luther-Universität Halle Theologie. Das Mansfelder Land, Magdeburg und zuletzt Biederitz waren wichtige Stationen seines beruflichen Werdegangs. Von 1987 bis 1990 arbeitete er als Pfarrer in Nordgermersleben, ist also in unserem Landkreis kein Unbekannter. Im Kirchenkreis Elbe-Fläming war er stellvertretender Superintendent und im Jerichower Land für die Notfallseelsorge verantwortlich.

Der von Johannes Henke gestaltete Gottesdienst, mit dem er sich um die erste Pfarrstelle der Evangelischen Kirchengemeinde St. Katharinen bewirbt, war ganz auf den Israelsonntag ausgerichtet. Dieser 10. Sonntag nach Trinitatis soll an die Zerstörung des Tempels in Israel und das Unrecht, das den Juden in der langen Geschichte angetan wurde, erinnern.

Pfarrer Henke bekannte in seiner Predigt, dass auch die evangelische Kirche Schuld trägt, beispielsweise an der Judenverfolgung durch die Nazis. Und er rief angesichts der Unversöhnlichkeit im aktuellen Konflikt zwischen Israel und den arabischen Nachbarstaaten zum Gebet für alle friedliebenden Kräfte auf beiden Seiten auf.

Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst durch Kantor Gerhard Noetzel an der Orgel. Anschließend konnten die Besucher mit dem Kandidaten beim Kaffeetrinken oder der Bibelarbeit ins Gespräch kommen. Zum Schluss fand dann noch eine Begegnung mit den Gemeindekirchenräten sowie den Mitarbeitern der Kirchengemeinde statt.

Wie Superintendent Uwe Jauch informierte, gab es für die nach dem Ausscheiden von Rainer Hoffmann seit März 2009 nicht mehr besetzte Pfarrstelle insgesamt drei Bewerbungen. Am 30. August ab 14 Uhr wird sich Ulrike Reichard aus Suhl mit einem Gottesdienst vorstellen. Der dritte Anwärter hat seine Bewerbung zurückgezogen.

Zur Evangelischen Kirchengemeinde St. Katharinen mit insgesamt 1400 Mitgliedern gehören noch die beiden Kirchengemeinden Elbeu und Jersleben. Die vakante Stelle soll ab 1. November wieder besetzt sein. Zuvor müssen sich die Gemeindekirchenräte am 10. September für einen der beiden Kandidaten entscheiden. Das Wahlergebnis wird dann im nachfolgenden Gottesdienst bekanntgegeben.