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Fernfahrer-Stammtisch des Autobahnreviers Börde in Uhrsleben feiert 100. Geburtstag Eine beispielhafte Erfolgsgeschichte

Von Ivar Lüthe 10.08.2009, 07:02

Der Trucker-Stammtisch des Autobahnreviers Börde im Rasthof Uhrsleben ist eine Erfolgsgeschichte. Der einzige Stammtisch für Fernfahrer in Sachsen-Anhalt feierte jetzt seinen 100. Geburtstag. Verkehrsminister Dr. Karl-Heinz Daehre und Innenstaatssekretär Rüdiger Erben sowie weitere zahlreiche Ehrengäste kamen zu Gratulieren.

Uhrsleben. 100 Veranstaltungen, 100 mal Informationen rund um den Autobahnverkehr und rechtliche Bestimmungen – alles aufgearbeitet extra für Fernfahrer. Das ist der Trucker-Stammtisch des Autobahnreviers Börde im Rasthof Uhrsleben. Jeden Monat lädt das Revier zum ungezwungenen Austausch, spricht an, was die Trucker tatsächlich interessiert, was ihnen auf den Nägeln brennt. Nun konnten Moderator Johannes Stoye und sein Chef, Revierleiter Gerd Dudda, den 100. Geburtstag des Stammtisches feiern.

Ein Blick in die Liste der Ehrengäste offenbarte, welch hohes Ansehen der 2001 ins Leben gerufene Stammtisch im Land genießt : Verkehrsminster Daehre war ebenso gekommen wie Innenstaatssekretär Erben und der neue Präsident der Polizeidirektion Nord, Wolfgang Mönckmeyer. Auch Peter Ziecher, Geschäftsführer der Landesverkehrswacht, und Vertreter vieler anderer Organisationen des Landes waren nach Uhrsleben gekommen, um ihre Aufwartung zu machen.

Daehre nutzte die Jubiläumsveranstaltung denn auch dazu, um das Autobahnrevier Börde für die jahrelange Arbeit auszuzeichnen. Im Namen der Landesverkehrswacht überreichte der Verkehrsminister eine " Auszeichnung für beispielhafte Bemühungen " an Johannes Stoye und Gerd Dudda. Dass dem Minister viel an dem Stammtisch liegt, hatte er bereits in der Vergangenheit bewiesen. Mehrfach war er nach Uhrsleben gekommen, um den Truckern Rede und Antwort zu aktuellen Fragen zu stehen.

So auch bei der Jubiläumsveranstaltung. Daehre ging auf eines der drängendsten Probleme der Fernfahrer ein : fehlende Parkplätze. Um ihre vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten einhalten zu können, brauchen die Trucker entsprechende Parkmöglichkeiten. Und oft sind Rast- oder Parkplätze derart überfüllt, dass die Lkw teils sogar in den Ausfahrten stehen. " Deutschlandweit fehlen geschätzte 30 000 Parkplätze. Wir haben also deutlich zu wenige ", erklärte der Verkehrsminister. In Sachsen-Anhalt gehe man das Problem zügig an. Noch in diesem Jahr sollen 50 Parkplätze im Land neu entstehen beziehungsweise ausgebaut werden.

Außerdem überlege man derzeit, leerstehende Gewerbegebiete entlang der Autobahnen im Land für Lkw-Stellplätze freizugeben. Problem hier seien allerdings die Eigentumsverhältnisse. Eventuell müsse das Land die Flächen dafür anmieten, pachten oder gar kaufen. Hierbei müsse aber auch die EU bei der Finanzierung mit ins Boot geholt werden. Schließlich seien ja nicht nur deutsche Lkw-Fahrer vom Parkplatzproblem betroffen, machte Daehre deutlich.

Ein weiteres Problem der Trucker, die Staus, sprach Daehre ebenso an. Er kündigte an, dass es die computergesteuerte Verkehrsleiteinrichtungen auf der A 2 künftig auch auf der A 14 geben werde. Vorerst vom Magdeburger Kreuz bis nach Schönebeck sollen die Anlagen eingerichtet werden. Mehr gehe momentan f nanziell nicht.

Innenstaatssekretär Rüdiger Erben lobte in seiner Ansprache das Engagement des Autobahnreviers. Er dankte den " Geburtshelfern ", die zu Beginn des Jahres 2001 den Stammtisch nach einer Häufung von Unfällen, insbesondere im Lkw-Bereich, ins Leben gerufen und vor allem bis heute durchgehalten haben. " Dass es nötig ist, sich dem gewerblichen Güterverkehr zu widmen, zeigen uns die Zahlen aus dem vergangenen Jahr : Von den rund 51 600 Fahrzeugen, die in 2008 überprüft worden sind, wiesen 24 300 Fahrzeuge Beanstandungen auf ", bilanzierte Erben.

Zahl der schweren

Unfälle ist gesunken

Gemeinsames Ziel müsse sein, die Zahl der Lkw-Unfälle weiter zu minimieren. Dies sei seit Gründung des Stammtisches in Uhrsleben bereits geschehen. Ereigneten sich im Jahr 2001 noch 209 Verkehrsunfälle mit schweren Personenschäden, davon 31 Verkehrsunfälle durch Lkw-Fahrer verursacht, waren es 2008 dagegen lediglich 88 Verkehrsunfälle mit schweren Personenschäden, wobei hier 14 Verkehrsunfälle wiederum durch Lkw-Fahrer verursacht wurden. Dieser Rückgang um fast 60 Prozent sei außergewöhnlich und könne durchaus als Erfolgsgeschichte bezeichnet werden.

Der Erfolg hat dabei viele Väter, unterstrich Revierleiter Gerd Dudda. In erster Linie seien die beiden Moderatoren Johannes Stoye und Erwin Borrmann zu nennen. Doch auch die vielen Partner, die dem Stammtisch seit Jahren die Treue halten und zu den unterschiedlichsten Themen referieren, hätten einen sehr großen Anteil am Erfolg.