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In das Haus von Adolf Wess kehrt altes Handwerk zurück Bald Textilkunst im Haus des Holzpantoffelmachers

Von Gudrun Billowie 22.07.2009, 07:03

Wolmirstedt. Dort, wo Adolf Wess einst Holzpantoffeln fertigte, erwächst zwischen alten Mauern neues Leben. Und nicht nur das. In das Haus in der Burgstraße 1 kehrt sogar wieder altes Handwerk zurück. Dr. Gisela Krohn wird dort Textilkunst-Zirkel anbieten. Am 24. August wird die offizielle Eröffnung gefeiert, und einen Tag später beginnt der erste Textil-Kurs.

Bisher können Interessierte im Keller der Fachschule für Sozialpädagogik filzen, sticken, stricken oder nähen. Das neue Domizil in der Burgstraße atmet aber viel mehr Geschichte. So wie die Ausstellung, die ab dem 24. August gezeigt wird. Die Motive der Quilts, Stickereien und Seidenmalereien zeigen die Geschichte unserer 1000-jährigen Stadt. Als Motive wählten die Textilkünstlerinnen unter anderem das Kaliwerk, die Heilige Katharina, die Silhouette von Wolmirstedt und die Schlossdomäne.

Doch mit der Textilkunst ist die Ideenkiste der Frau Dr. Krohn noch lange nicht erschöpft. " Für die ständige Ausstellung von Seidenraupen ist der Grundstein gelegt ", sagt sie und zeigt auf eine Schale mit Eiern und Raupen. " Die Eier der Seidenraupen habe ich mir von einer Universität in Italien schicken lassen ", erzählt die agile Lehrerin. " In Zusammenarbeit mit dem Museum werden ich eine Schau der Seidenspinnerei aufbauen. " Das alles passiert in der unteren Etage und im kleinen Innenhof des Hauses. " Diese Etage wird der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen ", sagt Dr. Gisela Krohn.

Die oberen Etagen sind privat. Doch schon in der unteren Etage ist deutlich zu sehen, dass bei allen neuen Ideen der Geist des Hauses weiter atmen darf. Die alte Wandmalerei guckt an drei Stellen durch die Isolierung, die an diesen Stellen ausgespart wurde. Die Balken, Türen und Dielen wurden lediglich abgeschliffen. Das warme Holz prägt das Ambiente des Hauses. Gisela Krohn zeigt auf die alten Türbeschläge. " Davon konnte ich mich nicht trennen. " Doch so schön dieses Haus aus dem 19. Jahrhundert auch ist, die Sanierung erforderte eine große Portion Mut. Schließlich war es nicht mal ans Wassernetz angeschlossen.