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Das Wetter hält sich auch zur Premiere von " Schneewittchen " auf dem Kalimandscharo Dank der Zwerge findet das Märchen ein glückliches Ende

Von Constanze Arendt 30.06.2009, 05:02

Zielitz. Wohl jeder kennt das Märchen der Gebrüder Grimm, das die Geschichte von Schneewittchen und ihrer bösen Stiefmutter erzählt, die sie unbedingt töten will. Auch die Zwerge vom Zielitzer Holzhaustheater kennen die Geschichte ganz genau. Bei den zehnten Kalimandscharo-Festspielen, die am Freitag begonnen haben, erzählen sie die Geschichte aber nicht einfach nur dem Publikum, sie spielen sie. So gehört es sich eben für kleine Schauspielschüler.

Die Geschichte beginnt, als Schneewittchen 15 Jahre alt war. Während der König für seine geliebte Tochter Gedichte schreibt, macht die böse Stiefmutter ihr das Leben schwer. Sie ist eifersüchtig und will die Schönste sein, was sie sich von ihrem Spiegel auch immer wieder bestätigen lassen will. Aber der Zauberspiegel kann nicht lügen und sagt ihr, dass Schneewittchen tausendmal schöner ist als sie. Sie entwickelt einen Plan, nach dem der Jäger mit Schneewittchen in den Wald gehen und sie töten soll. Er tötet sie nicht und Schneewittchen landet bei den Zwergen, die sich rührend um sie kümmern. Doch da der Zauberspiegel immer die Wahrheit sagt, verrät er der Stiefmutter, dass Schneewittchen bei den sieben Zwergen ist. Sie verfolgt sie, verkleidet sich und bietet ihr zunächst einen Gürtel, dann einen Kamm und zum Schluss einen vergifteten Apfel an. Glücklicherweise kann Schneewittchen jedes mal gerettet werden, so dass das Märchen am Ende mit der Familienzusammenführung ein glückliches Ende findet. Wir sagen es die Zwerge doch : " Schneewittchen heiratete ihren Prinzen und bekam sieben Zwerge, äh Kinder, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. "

Nach der Vorstellung bekamen ein paar Spendenbüchsen die Hauptrolle zugedacht. Sie sollten sich mit hoffentlich vielen Euro füllen, die dann in ein Projekt der Kinderhilfsorganisation Plan Deutschland fließen sollten. " Verschenken Sie eine Ziege " heißt es. Dabei sollen Ziegen für Kinder in Uganda angeschafft werden, die die Produktion von Nahrungsmitteln unterstützen könnten. Wer sich mit den Zwergen fotografieren lassen wollte, durfte etwas Geld in die Spendenbüchse stecken.

Die 18 Darsteller waren zum großen Teil Kinder, die in der Schauspielschule, die dem Holzhaustheater angegliedert ist, ihr Handwerk lernen. Die jüngsten von ihnen sind kaum älter als die Kinder im Publikum, aber sie machen ihre Sache prima. Und das freut auch die Prinzipalin des Holzhaustheaters, Sigrid Vorpahl. Stolz sagt sie : " So viele kleine Schauspieler für die Zwergenriege hat nicht einmal ein Landestheater. " Und dabei sollte man bedenken, dass diese Zwergenriege nicht nur einfach, sondern wie die meisten andere Rollen in " Schneewittchen " auch doppelt besetzt sind.

Bereits vor sechs Jahren stand dieses Märchen auf dem Spielplan der Kalimandscharo-Festspiele. Es handelt sich zwar um das gleiche Stück, doch bietet die szenische Umsetzung in diesem Jahr neu Ideen und ein verändertes Bühnenbild. Und natürlich sind die Nachwuchs-Schauspieler heute auch ganz andere als vor sechs Jahren. Auch daran merkt man, wie sehr sich ein Theater innerhalb von zehn Jahren verwandeln und verjüngen kann.

Beim Holzhaustheater, das die wahrscheinlich höchste und auf jeden Fall salzigste Bühne zwischen Harz und Ostsee erobert hat, kommt neben dem Lampenfieber bei jeder Vorstellung die Hoffnung auf gutes Wetter dazu. Nur unter dieser Voraussetzung kann auf dem Salzberg gespielt werden. Bei der Premiere von " Schneewittchen " hat das Wetter sich gehalten.