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Auf dem Gelände des Bodelschwingh-Hauses Aus früherem Schwesternheim wird eine Herberge für Pilger auf dem Jakobsweg

Von Claudia Labude 16.05.2009, 05:26

Wolmirstedt. Nur die hellblaue Schwesterntracht auf dem Flur erinnert daran, was sich einst in dem Gebäude in der Ohrestraße befand. In den 70 er Jahren wurde der weiße Bau auf dem Gelände des Bodelschwingh-Hauses als Schwesternheim genutzt, wurde nach deren Auszug in den 90 er Jahren als Wohnbereich, Büro- und Verwaltungsgebäude genutzt. " Doch es war schon lange angedacht, dieses Haus als Gästehaus zu nutzen ", erklärt Astrid Horn.

Gestern wurde der Gästewohnbereich off ziell übergeben, soll ab sofort auch als Pilgerherberge dienen. Denn quer durch Wolmirstedt – von Mose kommend über den Bauernweg, die Friedensstraße und entlang der Ohre – zieht sich der Jakobsweg, eine beliebte Strecke für Pilger, die im spanischen Santiago de Compostela endet. Ursprünglich mit dem Ziel, dass sich eine Person aus religiösen Gründen auf Wanderschaft begibt, um beispielsweise Sündenerlass zu erfahren oder auf Heilung einer Krankheit zu hoffen, erfährt das Pilgern spätestens seit dem Bucherfolg von Hape Kerkeling auch bei nichtreligiösen Menschen immer mehr Beliebtheit.

Die Strecken werden meist zu Fuß abgelaufen, übernachtet wird, wenn man dem Ursprungsgedanken folgt, in so genannten Pilgerherbergen. In der neuen Übernachtungsstätte des Bodelschwingh-Hauses können die Pilger in angenehmer Atmosphäre ruhen.

Fünf Einzelzimmer stehen zur Verfügung, dazu ein Gemeinschaftsraum mit Couch und Fernseher und eine Küche. Jedes der Zimmer hat ein Waschbecken, auf dem Flur bef ndet sich die Toilette und eine Dusche. Zimmer und Flure sind neu gestrichen, erstrahlen in hellen und freundlichen Farben, versprechen Ruhe und Entspannung.

" Wir haben im Vorfeld die Kirchengemeinde kontaktiert und erfahren, dass es dort immer mal wieder Anfragen nach einer Pilgerherberge gibt ", erklärt Astrid Horn. Sollten die Zimmer dennoch mal nicht ausgelastet sein, besteht immer die Möglichkeit, dass Bewohner des Bodelschwingh-Hauses die Räume für ihre Gäste benutzen können. Wer etwas essen will, kann sich selbst in der Küche versorgen oder gegen einen kleinen Aufpreis in der Werkstatt für Behinderte speisen.

Zusammen mit Cornelia Plodek ist Astrid Horn für die neue Pilgerherberge zuständig. Diese soll auch im Internet auf einschlägigen Seiten zu f nden sein, auf denen sich Pilger im Vorfeld über ihre Stationen informieren können. Im Flyer für die Herberge werben die Verantwortlichen für die Stadt und das Umland, empfehlen dort unter anderem das Wasserstraßenkreuz, das Schiffshebewerk, den Kalimandscharo oder einen Ausfug nach Magdeburg.