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Anwohner und Ladenbesitzer ärgern sich über Vandalismus rund um den Gewerbekomplex Samsweger Straße 15 Zerstörte Scheiben, Autos, Gullydeckel: "So schlimm war es hier bisher noch nie"

Von Claudia Labude 19.03.2009, 05:06

Herausgerissene Gullydeckel, zerstörte Schaufenster- oder Autoscheiben, gestohlene Kennzeichen – der Parkplatz am Gewerbekomplex Samsweger Straße 15 verkommt immer mehr zum Problemviertel. Haben noch vor nicht allzu langer Zeit Anwohner der Straße der Deutschen Einheit nachts ihre Autos dort geparkt, traut sich das jetzt kaum einer mehr. Denn die Vandalismusmeldungen häufen sich.

Wolmirstedt. " Man fährt früh schon immer mit Grauen zur Arbeit ", erzählt eine Frau, die in der Fleischerei im Gewerbekomplex Samsweger Straße 15 arbeitet. " Jeden Tag fragt man sich, ob die Scheibe nach der Nacht noch ganz ist. " Viermal schon wurden bei der Fleischerei Fenster und Türen eingeschlagen, genau so oft beim benachbarten Friseursalon. Gestohlen wurde nie etwas.

" Wir wollen ja gerne hierbleiben, aber die andauernden Zerstörungen geben einem schon zu denken. Und viele Kunden fnden den Platz in den Abendstunden auch nicht mehr geheuer ", erzählt Friseurin Marcella Piegler. Am 5. November 2007 eröffnete der Salon in der Ladenzeile. " So schlimm wie seit Neujahr war es noch nie, auch nicht, nachdem Discounter, Zeitungsladen und Bäcker weggezogen sind. "

Joachim Albrecht kennt die Probleme rund um den Gewerbekomplex in Wolmirstedt genau. " Wir nehmen das durchaus ernst ", erklärt er gegenüber der Volksstimme. Der Polizeisprecher gibt zu, dass man im benannten Gebiet schon von einer Häufung der Vandalismusfälle sprechen könnte. " Die Beamten waren schon vor Ort, haben die Mieter des Komplexes befragt. Aber wir sind auf Zeugenaussagen angewiesen ", erklärt Albrecht. Mieter und Anwohner aus den direkt hinter dem Gewerbegebiet beginnenden Blöcken, die in der Vergangenheit oder künftig Zwischenfälle bemerken, vielleicht lautes Klirren der kaputten Scheiben hören, werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden.

" Wir ermitteln in verschiedene Richtungen, prüfen auch, ob es sich vielleicht um so genannte Kneipenzüge handelt, also dass alkoholisierte Menschen diese Schäden verursachen. Wobei wir uns aber recht sicher sind, ist, dass die Taten nicht nach Mitternacht, sondern eher in den frühen Abendstunden begangen werden ", schildert der Polizeisprecher.

Das bestätigt auch Marcella Piegler. " Am Montag erhielt die Chefn um 21 Uhr den Anruf der Polizei, dass die Scheibe wieder kaputt ist. " Dabei wurde die gleiche Scheibe von vor zwei Wochen zerstört. " Wir werden diese auch erstmal nicht wechseln, das kann ja keiner bezahlen. Wir lassen jetzt erstmal die fixierte Scheibe drin und hoffen, dass sich die Situation vielleicht beruhigt ", so die Friseurin. Den gleichen Wunsch hegen auch die Besitzer der Fleischerei, auch hier wird die Türscheibe vorerst nicht gewechselt. Polizeisprecher Albrecht erklärt, dass die Kollegen rund um den Gewerbekomplex ihre Streifentätigkeit verstärkt haben, mehr Präsenz zeigen wollen.

Das würde auch Anwohner wie Ulrich Hillmann freuen. Sein Grundstück grenzt an den Parkplatz und wurde kürzlich mit einem großen Graffiti verschandelt. " Auch Zaunlatten wurden schon herausgebrochen ", zählt Hillmann seinen persönlichen Vandalismusschaden auf. " Vielleicht hilft es ja, wenn die Polizei öfter Streife fährt. Aber auch mehr Beleuchtung wäre eine Maßnahme, seit der Discounter raus ist, sind die Wege ja recht dunkel. "