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Mit Notizbuch und Fotoapparat beim 14. Landesfest in Weißenfels Für die Börde Werbetrommel gerührt

Von Klaus Dalichow 24.08.2010, 05:50

Der 14. Sachsen-Anhalt-Tag ist Geschichte. Er sollte wie seine Vorgänger das Zusammengehörigkeitsgefühl der verschiedenen Regionen demonstrieren Der Landkreis Börde war im Regionaldorf, auf den Bühnen und im Festumzug mit über 400 Aktiven vertreten. Die Volksstimme begab sich am Sonntag ins Weißenfelser Festgetümmel.

Weißenfels/Landkreis Börde. Während sich der Gardeleger Bürgermeister Konrad Fuchs, Oberhaupt der Ausrichterstadt des nächsten Sachsen-Anhalt-Tages, beim Bockbieranstich auf der Altmarkbühne am Rosalskyweg eine nasse Hose holte und der Gardeleger Männerchor "Eintracht" unter viel Publikumszuspruch (das in Aussicht stehende Freibier) ein Trinklied anstimmte, drehten die Standbetreuer im Regionaldorf Elbe-Börde-Heide Däumchen. Trotz der Nähe zum Weißenfelser Markplatz mit der großen MDR-Bühne "verirrten" sich am Sonntag kaum Besucher in die Fischgasse. Mag es an der Rückkehr der Sommerhitze gelegen haben? Ein schattiges Plätzchen zu erhaschen, war dort schwierig. Oder lag es am Zuspruch der Menschen für den prächtigen Festumzug vom späten Vormittag bis in den frühen Nachmittag hinein?

Steffi Maerz aus Wolmirstedt jedenfalls war sauer über die ungünstige Platzierung. Die Inhaberin einer Kaffee-Spezialitäten-Rösterei wollte Genießer auf eine sinnliche Reise durch die Welt des schwarzen Goldes schicken. Doch kaum jemand landete bei ihr an. Sie überlegt jetzt, ob sie Gardelegen im nächsten Jahr beschickt. "Schließlich muss ich vom Verkaufserlös leben", sagte sie. Auch Franziska Müller vom Tourismusverband trieb die Sorge um, das viele für Weißenfels eingesackte Prospektmaterial zur Colbitz-Letzlinger Heide wieder mit nach Hause nehmen zu müssen. Und Hannelore Raila, für die Stadt Haldensleben die Werbetrommel rührend, freute sich, als endlich ein Ehepaar aus Markkleeberg Interesse an Schloss und Park Hundisburg bekundete.

Zu den Akteuren des Festumzuges, der zwischen 11 und bald 14.30 Uhr einmal um den Weißenfelser Innenstadtring führte, gehörten aus unserem Landkreis die preisgekrönten Schalmeienorchester aus Barneberg und Sülldorf. Bördekönigin Sylvia Löchel kam im Cabriolet daher. Heidekönigin Sandra Prievenau – gleichermaßen im offenen Wagen chauffiert – flankierten Männer und Frauen des Vereins "Scholle von Calvörde" Zielitz im bergmännischen Ehrenkleid. Die Einheitsgemeinde Barleben hatte ihre langjährige Erntekönigin Heike Reps, die amtierende Schützenkönigin Steffi Herrmann und eine Fußgruppe aus 16 Mitgliedern des Heimatvereins entsandt. Den Schlusspunkt unter das Landkreisbild setzte wie im Vorjahr die Rennsportgemeinschaft Oschersleben mit ihren Go-Karts. Die Stadt Haldensleben präsentierte sich landkreis-übergreifend in einem Netzwerk der Rolandorte. Wer genauer hinsah, entdeckte im Marschblock einen Roland zu Pferde. Bekanntermaßen stellt der Haldensleber Roland eine Besonderheit dar. Er ist landauf, landab der einzige reitende Roland.

Ganz und gar nicht unbedeutend die kulturelle Beigabe des Landkreises am Sonnabend auf den Bühnen im Festgebiet. Das OK-Live-Ensemble führte zu besucherarmer Stunde (10.30 Uhr) seine Revue "Kulturexpress" auf. Der Ebendorfer Carneval Club, der Kultur- und Sportverein Meitzendorf, die Volkssolidarität Barleben mit ihrer Tanzgruppe 50plus sowie Ingo Böttcher aus Haldensleben und seine Company hatten günstigere Auftrittszeiten und dadurch automatisch mehr Publikum. Erstmals mit von der Partie die Rolling-Stones-Cover-Band aus Dahlenwarsleben mit Bandleader Reinhard Borowsky.