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5. Auflage von "Kunst-Stadt(t)-Mauer" sorgt für einen "Aufbruch der Sinne"Trommelklänge erfüllen den Bonsai-Garten

Von Daniela Apel 02.07.2013, 03:23

"Aufbruch der Sinne" - Brücken in der Kunst" lautete das diesjährige Motto von "Kunst-Stadt(t)-Mauer". Auch die fünfte Auflage der einzigartigen Kunstmeile bescherte den Gästen vielfältige Eindrücke und Anregungen.

Zerbst l Zahlreiche Besucher lassen sich am Sonntag trotz des herbstlich anmutenden Wetters zu einem "Aufbruch der Sinne" verführen. Unter diesem vielversprechenden Motto steht die diesjährige Auflage von "Kunst-Stadt(t)-Mauer". Nach der erfolgreichen Premiere 2009 ist es die fünfte Auflage der einzigartigen Veranstaltung. Als Bereicherung für das kulturelle Leben der Stadt, das längst weit über die Region hinaus wirkt, bezeichnet die stellvertretende Zerbster Bürgermeisterin Evelyn Johannes das Projekt.

Unterdessen erinnert der SPD-Landtagsabgeordnete Holger Hövelmann bei der Eröffnung an die ursprüngliche Idee, eines Tages so viele Mitwirkende zu gewinnen, dass sich die Kunstmeile die gesamte, gut 4,2 Kilometer lange Stadtmauer entlangzieht. Dass diese Vision eines Tages Realität wird, will Jörg Albert nicht ausschließen. "Noch" sei das nicht gelungen, betonte der Vorsitzende des Vereins "Farb-Ton", der gemeinsam mit den Künstlergemeinschaften "RosselunArt" und "Kunstfenster" die organisatorischen Fäden für die ehrenamtlich gestemmte Aktion in Händen hält.

Etwa 20 Helfer wirken tatkräftig im Hintergrund, um den Gästen aus Nah und Fern eindrucksvolle Erlebnisse zu bieten. Denn von Anfang an besteht das Ziel darin, Künstlern, Kunsthandwerkern, Kulturschaffenden und Vereinen vor der historischen Kulisse der mittelalterlichen Stadtbefestigung eine Präsentationsplattform zu bieten. Neben dem Vorstellen geht es gleichzeitig um das ungezwungene Gespräch und den anregenden Austausch mit den vorbei flanierenden Spaziergängern.

Das Konzept geht auch bei diesem kleinen Jubiläum auf. Über den Tag verteilt herrscht ein anhaltendes Kommen und Gehen zwischen einstigem Akentor, Kiekinpott und Schloss. Immer wieder bleiben die Besucher an den einzelnen Ständen stehen, staunen über das vielfältige Spektrum und plaudern mit den Aktiven. Gern gibt beispielsweise Karl Wegmann vom Fotoclub Zerbst Erläuterungen zu seinen wunderbaren Naturaufnahmen. Von Anfang an beteiligt sich der Verein an der Kunstmeile. Erneut ist Sandra Höltz aus der Nähe von Chemnitz angereist. Die 17-Jährige zeigt, wie sich aus dünnem Draht hübsche Schmuckstücke klöppeln lassen. Derweil weihen die Frauen des erst Ende 2012 ins Leben gerufenen Ostelbischen Spinnkreises die Besucher in das traditionelle Handwerk des Wollespinnens ein. Wie sie beteiligt sich auch Siegfried Keitel erstmals an "Kunst-Stadt(t)-Mauer". Inmitten seiner Bonsais klärt der Dessauer Interessenten über die fernöstliche Gartenkunst auf, der er bereits seit DDR-Zeiten frönt. Einen Barfußpfad nebst Fühlkästen haben die Mitglieder des Regionalverbandes Mittlere Elbe und Umgebung der Gartenfreunde aus Dessau-Roßlau mitgebracht. "Wir haben uns entschlossen, auch mal unter die Künstler zu gehen", bemerkt Otmar Walther schmunzelnd. Schließlich geht es um den "Aufbruch der Sinne". Das spiegelt sich zwischen Ölgemälden und Airbrush-Bildern sowie Holzfiguren und Töpferkunst ebenfalls bei Caroline Bobeck-Hanke wider, bei der Jung und Alt mittels Klangschalen in die Welt der Töne eintauchen können. Auch eine Trommelgruppe findet sich spontan zusammen, während im erhaltenen Ostflügel des Schlosses das Leipziger Bläserquintett ein Konzert gibt.